Glossar
Was heißt Maqi, Speziesismus, Veganismus ...?
Vorwort: Semantik und Macht im Umfeld von Antispeziesismus, Veganismus und TierrechtenAbolitionismus ist ein lateinisches Lehnwort, das Abschaffung bedeutet. Geschichtlich wurde damit insbesondere die Forderung nach totaler Abschaffung (statt Reform) der Sklavenhaltung in Nordamerika bezeichnet. Analog dazu bezeichnet es heute die Forderung nach totaler Abschaffung der Tierausbeutung, statt deren Reform.
Abolitionismus ist damit die einzig zielführende Strategie der Tierrechte und seine Ausprägungen sind die Forderung nach und Verbreitung von Antispeziesismus und Veganismus. Sein Gegenteil ist der ^Reformismus. [mp]Unter blindem Aktionismus versteht man das Vorgehen, jegliche Aktionsformen, die irgendwie mit dem betreffenden Gegenstand in Verbindungen zu stehen scheinen, zu befürworten und zu unterstützen, ohne sich vorher über die Effektivität, mögliche Schäden oder auch nur das wirkliche Ziel dieser Aktionen informiert bzw. nachgedacht zu haben.
Im Bereich der Tierbewegung hat er seine Ausprägung darin, daß von manchen Aktivisten jegliche Organisationen, die für die Tiere zu sein vorgeben, unterstützt oder für unterstützungswürdig gehalten werden, ohne zu beachten, daß es sich oft um kontraproduktive ^Tierschutzorganisationen handelt. Ähnliches gilt für die Unterstützung jeglicher Petitionen und Demonstrationen, die oft mehr schaden als nützen. [mp]Ähnlichkeit, Entsprechung, sinngemäße Anwendung, Übertragung. Von ^Speziesisten gern fälschlich mit Gleichsetzung gleichgesetzt, so als ob die Aussage "die Geburt bei Säugetieren entspricht dem Schlüpfen bei Vögeln" bedeuten würde, "Vögel sind Säugetiere".Auf dem ^Anthropozentrismus beruhend oder zu ihm gehörig. Gegensatz von ^zoozentrisch.
Anthropozentrische Gründe für den Veganismus beruhen auf Aspekten wie Gesundheit, Umwelt und Welthunger aufgrund ihrer negativen Folgen für die Menschen und führen zu Formen des ^Pseudoveganismus, da ^Realveganismus grundsätzlich tierrechtsethisch motiviert ist (und Veganismus nicht mit ^Vegankost zu verwechseln ist). [mp]Form der Ethik, bei der der Mensch den (alleinigen) Mittelpunkt der ethischen Berücksichtigung bildet. Andere Tiere sind grundsätzlich ausgeschlossen. Begründet wird er mit ethisch irrelevanten Kriterien wie bestimmten kognitiven Eigenschaften der Menschen, die andere Tiere nicht besäßen, und Ähnlichem. Daß Menschen, die diese Eigenschaften nicht besitzen, dennoch Rechte gegenüber Tieren haben, die sie besitzen, wird mit dem sogenannten "Speziesargument" (die Bevorzugung der eigenen Spezies bedürfe keiner objektiven Begründung) gerechtfertigt, welches die ideologische Grundlage des ^Speziesismus bildet.
Auch der sogenannte gemäßigte Anthropozentrismus, der dem Menschen eine Sonderstellung einräumt, ihm aber gleichzeitig vermehrte Verantwortlichkeit für andere Lebewesen auferlegt, ist nicht minder speziesistisch (weil er nicht minder anthropozentrisch ist). [mp]Ablehnung des ^Speziesismus. Implementiert wird Antispeziesismus in der Praxis insbesondere durch ^Veganismus(2).Wortneuschöpfung aus "bee" (engl. Biene) und "vegan". Bezeichnung für ^Pseudoveganismus, bei dem Bienenprodukte (v.a. ^Honig) konsumiert werden.Kognitive Eigenschaft eines (menschlichen oder nichtmenschlichen) Tieres, die ihm physische und psychische Handlungen außerhalb der durch seine Gene bestimmten Instinkt- und Reflexhandlungen erlaubt. Um diese kognitive Eigenschaft zu besitzen, müssen die Tiere mindestens ein Nervensystem aufweisen. Wo genau die Grenze im Tierreich liegt, kann nicht bestimmt werden und ist zur ethischen Berücksichtigung aller Tiere mit Bewußtsein auch nicht notwendig. [mp]^Euphemismenfrei für ^Honig. Siehe auch Artikel Bienenerbrochenes.Form der Ethik, die grundsätzlich jede Form des Lebens als ethisch berücksichtigungswürdig erachtet. Das betrifft auch Bakterien oder Pflanzen. [mp]^Fleischfresser(1)Noch verwertbare Produkte, insbesondere Eßbares, aus Müllcontainern holen. Diese Produkte sowie die Personen, die das Containern praktizieren, werden als ^freegan bzw. Freegan(er) bezeichnet, hierbei ist zwischen ^containervegan und ^vreegan zu unterscheiden.^pseudo-vegan, da alles, was aus Müllcontainern stammt, fälschlich als vegan bezeichnet wird, auch wenn es sich um Tierausbeutungsprodukte handelt. Vgl. ^freegan, ^politisch vegan.Zweiteilung, etwa die (sachlich unsinnige und ^speziesistische) Unterscheidung "Mensch(en) und Tier(e)"; nichtspeziesistisch genügt in der Regel stattdessen "Tiere" (was Tiere beliebiger Spezies inklusive Menschen beinhalten kann), je nach Kontext ggf. "Menschen und andere Tiere", "Menschen und nichtmenschliche Tiere" usw."Wer eine fremde bewegliche ^Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." (StGB, Par. 242, Abs. 1)
^Tierbefreiung(2) ist somit rechtlich gesehen im Geltungsbereich dieses Gesetzes kein Diebstahl, da keine Zueignungsabsicht besteht, selbst wenn Tiere im Sinne dieses Gesetzes als ^Sache betrachtet werden. Entsprechend wurde teilweise auch bereits gerichtlich entschieden, aufgrund von Willkürjustiz allerdings auch gegenteilig. Zu klären wäre, ob überhaupt eine Rechtswidrigkeit vorliegt oder der Schutz der Tiere nicht auch nach geltendem Gesetz ein höheres Rechtsgut darstellt.Ersetzen eines Ausdrucks durch einen mit bewusst negativerer Wertung, so, wenn ^Speziesisten darauf bestehen, ^Leichen nichtmenschlicher Tiere als "Kadaver", ^Tierbefreiung als "^Diebstahl" zu bezeichnen. Gegensatz: ^Euphemismus. Siehe auch ^Pejoration.Vom Körper mehrzelliger weiblicher Tiere in den Geschlechtsdrüsen abgegliederte Zelle (Eizelle), die sich nach der Befruchtung zum Embryo entwickelt.
Bei fast allen Säugetieren entwickeln sich die mikroskopisch kleinen Eier (Mensch: 0,2mm) im Mutterkörper, bei Vögeln, Reptilien, den meisten Fischen und Insekten werden die Eier abgelegt. Von den über 35000 Eiern in den menschlichen Eierstöcken werden im Lauf des Lebens etwa 400 abgestoßen (während der Menstruation, zusammen mit der für die Schwangerschaft vorbereiteten Gebärmutterschleimhaut).
Vögel entwickeln im höchsten Fall in der Freiheit jährlich 30 Eier (Pinguine 1, Tauben 2, Enten 8-12, Hühner bis zu 20). Von nichtveganen Menschen konsumiert werden u.a. die (je nach Haltungsform befruchteten oder unbefruchteten) Eier von Hühnern, Enten, Gänsen, Truthühnern, Wachteln, Straußen, Möwen und Kiebitzen sowie der Rogen mancher Fische ("Kaviar").Schönfärberische Bezeichnung, etwa "Fleisch", "Schnitzel", "Schinken" für ^Leichenteile. Gegensatz: ^DysphemismusDie Weichteile (Muskeln, Drüsen, Fett) von Tieren.Unverholzte, massige Pflanzententeile, besonders der Früchte (z.B. Fruchtfleisch).Carnivoren, ^Spezies, die sich überwiegend von ^Fleisch(1) ernähren.Jemand der ^Fleisch(1) frißt (siehe ^fressen).früher leitete sich das Wort "freegan", wesentliche Form des "dumpster diving" ("Mülltonnentauchen"), neudeutsch "^containern" noch von "free" (umsonst, kostenlos, gratis; frei) und "^(ve)gan" ab. Heute gilt vielen alles als "vegan", wenn es nur nichts kostet, nach dem Motto, "kapitalistische Tierausbeutung schlecht, nichtkapitalistische Tierausbeutung gut". Dabei haben sie nicht begriffen, daß "Kuhmilch", Hühnereier usw. keine "Lebensmittel", sondern Todesprodukte sind. Denn auch wenn sie aus dem Müll kommen - bezahlen muß dafür immer jemand. Mit dem Leben. Vgl. ^vreegan, ^containervegan, ^politisch vegan.(meist abwertend gebraucht) Nahrung aufnehmen.Der politische Gradualismus ist die Position, daß Veränderungen nur in einzelnen, kleinen Schritten erreicht werden können, indem man das Erreichen dieser Schritte selbst anstrebt. Die gegenteilige Position strebt auf das Endziel zu und akzeptiert kleine Schritte eher als Folge der Strukturveränderung, ohne auf diese zu fokussieren.
Gradualismus ist das Kennzeichen des ^Reformismus, in der ^Tierbewegung insbesondere des Neuen ^Tierschutzes. Die gegenteilige Position vertritt der ^Abolitionismus.
(Gemeint ist hier nicht der Gradualismus der Naturwissenschaften, insbesondere der Biologie und Geologie.) [mp]Als Halbveganer bezeichnen sich analog zu ^Halbvegetariern gelegentlich ^Pseudo-Veganer, die sich gern mit dem Etikett "vegan" schmücken wollen, weil ihnen klar ist, daß ^Veganismus etwas Positives ist, wobei sie aber keine Veganer sind, sondern "wenig/gelegentlich Eier/Milch(produkte)/Honig essen" (also weniger als der Durchschnittsvegetarier oder weniger als sie könnten) oder weil sie bewußt nur ^Veganköstler sind.
Synonyme: ^Semiveganer, ^Vegantarier.Als Halbvegetarier bezeichnen sich gelegentlich ^Pseudo-Vegetarier, die sich gern mit dem Etikett "Vegetarier" schmücken wollen, weil sie ^Vegetarismus für etwas Positives halten, wobei sie aber keine Vegetarier sind, sondern "wenig Fleisch essen" (also weniger als der Durchschnitt oder weniger als sie könnten oder weniger als einer, der ausschließlich Leichen konsumiert).
Manchmal werden sie auch von anderen so genannt. Das Hamburger Abendblatt schrieb beispielsweise unter dem Titel "Halb-Vegetarier leben länger": "Konsumenten geringer Fleischmengen leben länger als der Durchschnitt der Bevölkerung." (10. März 2003).
Selten wird "Halbvegetarier" auch als Bezeichnung für ^Pescovegetarier ("Fischvegetarier") oder solche, die, was Leichen(teile) betrifft, "nur weißes Fleisch" (Fische, Vögel) konsumieren, verwendet.
Synonym: ^Semivegetarier.^Eier von Hennen. Das Legen (unbefruchteter) Eier entspricht dabei dem Hauptaspekt der Menstruation, nämlich eben der Abstoßung unbefruchteter Eier. Diese ^Analogie dient dazu, den biologischen Aspekt des Eierlegens (der eben nicht darin besteht, anderen Tieren, insbesondere Menschen, "Nahrung" zu liefern) klarzumachen.Klebrige, gelbliche bis dunkelbraune süße Flüssigkeit, die die Bienen aus eingesogenem Nektarsaft der Blüten, aus ^Honigtau u.a. im Honigmagen produzieren und dann erbrechen (^Bienenerbrochenes).Zuckerhaltige Ausscheidungen von Blattläusen.^HennenmenstruationsproduktForm der Ethik, bei der Interessen das entscheidende Kriterium auf ethische Berücksichtigung bilden.
Sie besagt, daß alle Tiere mit Bewußtsein (menschliche und nichtmenschliche) bestimmte Interessen verfolgen, sodaß die Verletzung dieser Interessen eine Schädigung darstellt, die ethisch problematisch ist.
Die Interessen sind dabei z.T. universal (z.B. Interesse an Leidfreiheit, an Weiterexistenz, an Bewegungsfreiheit) und z.T. durch die biologische/soziologische/usw. Spezifik des Betroffenen bedingt (z.B. können Menschen ein Interesse an Schulbildung haben, sodaß ihnen ein Recht auf Schulbildung zugestanden werden kann; andere Tiere können dieses Interesse nicht haben, sodaß sie kein Recht auf Schulbildung benötigen und das Fehlen eines solchen keine ethische Verletzung darstellt).
Das Verletzen eines Interesses kann nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt sein. Die Betroffenen können ihre Interessen z.T. selbst modifizieren (z.B. bei einer vom Betroffenen gewollten Euthanasie hat er sein Interesse an Weiterexistenz negiert und das auf Leidfreiheit an erste Stelle gesetzt).
Interessenethik ist nicht zu verwechseln mit der z.T. unterlegten Bedeutung, ethisch sei alles, was dem Eigeninteresse diene, denn dies wäre egoistischer ^Anthropozentrismus. Sie ist auch nicht zu verwechseln mit theistischer sogenannter "Ethik der Interessen", die sich auf ähnlichem Niveau bewegt. [mp]^Euphemismenfrei für ^Milch(1) von Kühen, vgl. ^Hennenmenstruationsprodukt.Form des ^Vegetarismus, bei der explizit ^Tiermilch (sowie Produkte daraus) konsumiert werden.Toter menschlicher oder anderer Tierkörper."Il neige sur le maquis
et c'est contre nous
chasse perpétuelle."
René Char, Feuillets d'Hypnos
Die französische Résistancegruppe Maquis leitete ihren Namen ab vom Buschwald in Mittelmeerländern als Zufluchtsstätte für Verfolgte. "Prendre le maquis" bedeutet "sich verbergen".
Der Widerstand der Maquisards gegen die Faschisten damals entspricht dem Widerstand gegen die ^Speziesisten heute.
Der Name Maqi entstand analog zum Wort ^vegan, das durch Streichen von Buchstaben aus vegetarian und dem Streichen von Gewalt aus Ernährung, Kleidung usw. gebildet wurde, durch Streichen von Buchstaben aus Maquis und von Gewalt aus der Vorgehensweise.
Gewalt meint nicht das Sprengen von Ketten, das Niederreißen von Zäunen, das Durchbrechen von Mauern im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, sondern Tieren - und Speziesisten, die Ammenmärchen von angesägten Hochsitzen und Mordanschlägen auf Metzger aufsitzen, muß gesagt werden, daß dazu auch Menschen zählen - physischen oder psychischen Schaden zufügen.
Maqi steht damit für antispeziesistischen Widerstand und zugleich für Zuflucht für die Opfer.Weiße Flüssigkeit, die von weiblichen Säugetieren nach dem Gebären aus den Milchdrüsen ausgeschieden wird. Nach deutschem Lebensmittelrecht nur Kuhmilch, Milch anderer Tiere muß entsprechend bezeichnet werden (Ziegen-, Stutenmilch).Durch Einweichen oder Kochen, Pürieren und ggf. Filtern aus Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen usw. gewonnene weißliche Flüssigkeit.
Pflanzenmilch (Soja-, Reis-, Cashewkern-, Hafer-, Mandelmilch usw.) darf nach deutschem Lebensmittelrecht nicht als Milch bezeichnet werden (und ist daher als "Soja-Drink" etc. im Handel).Weißlicher Pflanzensaft (z.B. Kokosnußmilch)."Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet." (StGB Par. 211, Abs. 2)
Dies trifft, mit Ausnahme der Einschränkung auf Menschen, mit der die ^speziesistische Gesetzgebung hier nichtmenschliche Tiere diskriminiert, offensichtlich auf Metzger, Jäger usw. zu. Aufgrund dieser Formulierung sind Aussagen wie "Fleisch ist Mord" juristisch unzutreffend, jedoch ist hier offenkundig kein Mord im juristischen Sinn gemeint, so daß diese Aussagen ebenso wie Tucholskys "Soldaten sind Mörder" zutreffend sind. Gemäß dem Prinzip, daß ^Täter derjenige ist, der die Tat "selbst oder durch einen anderen begeht" (StGB, Par. 25), gilt entsprechendes für diejenigen, die beispielsweise durch Kauf von Tierprodukten andere dazu bestimmen, die Tat zu begehen.von der Sprachgemeinschaft noch nicht allgemein akzeptierte Neuprägung eines Worts oder Ausdrucks.Opportunismus bedeutet die bereitwillige Anpassung - insbesondere grundsatz- und charakterloses politisches Verhalten - an die jeweilige Lage, um Vorteile daraus zu ziehen. Speziell ist es eine politische Strategie, die ohne Beachtung der langfristigen Konsequenzen kurzfristige, oftmals nur scheinbare Erfolge durch die Mißachtung oder Aufgabe der eigenen Grundsätze erreicht. Das Erreichen des aus den Grundsätzen hergeleiteten Endziels wird dadurch behindert und verzögert.
Die Ausprägung des Opportunismus innerhalb der Tierbewegung ist der ^Tierschutz (siehe auch hier), der das Ziel der völligen Abschaffung der Tierausbeutungen (das einzige, was den Tieren wirklich hilft) zugunsten von Pseudoerfolgen verrät, die nicht den Tieren helfen, sondern der eigenen Profilierungen und anderen Zwecken (Spendensammeln) dienen. Das Gegenteil ist der ^Abolitionismus der ^Tierrechte. [mp]Form des ^Vegetarismus, bei der explizit ^Vogeleier und ^Tiermilch (sowie Produkte daraus) konsumiert werden.Form des ^Vegetarismus, bei der explizit ^Vogeleier (sowie Produkte daraus) konsumiert werden.Form der Ethik, bei der das Vorhandensein von Empfindungsfähigkeit das zentrale Kriterium für ethische Berücksichtigung bildet. Aus ihm ergibt sich für alle empfindungsfähigen Tiere das Interesse an Leidfreiheit.
Auch wenn hier von "Interesse" gesprochen wird, ist er nicht zu verwechseln mit der ^Interessenethik.
Pathozentrismus ist teilweise ^tierrechtsverletzend, da oft nur "höher entwickelten" Tieren Empfindungsfähigkeit zugesprochen wird. Zudem werden viele oder alle andere Interessen ignoriert (die die Tiere der Interessenethik nach haben), solange nur die Leidfreiheit gewahrt ist. Daher ist das schmerzfreie Töten aus der Perspektive des Pathozentrismus oftmals gerechtfertigt. [mp]Bedeutungswandel eines Worts zum Schlechteren hin, etwa "Weib", "Neger". Gern werden von ^Speziesisten auch sachrichtige Termini als Pejoration diffamiert, etwa wenn "^Mord" sich nur auf eine – ihre eigene – Spezies beschränken soll, während der Mord an Individuen anderer ^Spezies nicht Mord genannt werden darf. Siehe auch ^Dysphemismus.Siehe ^Pesco-Vegetarismus.Form des ^Pseudo-Vegetarismus, bei der (meist basierend auf dem katholischen Aberglauben, "Fisch" sei kein "^Fleisch"), Fische konsumiert werden. Synonym: ^Pescetarismus.Bereich der Ethik, der alle Modelle umfaßt, die ethische Berücksichtigung auf größere Bereiche der Natur als nur auf den Menschen (das wäre ^Anthropozentrismus) ausdehnen. Dazu gehören hauptsächlich ^Biozentrismus, ^Pathozentrismus und ^Zoozentrismus (die sich untereinander überschneiden). [mp]Vermeintlicher ^Veganismus, bei dem jedoch wissentlich oder fahrlässig "versteckte" nichtvegane (Lanolin, also Wollfett, Aromastoffe aus Molke usw.) oder nichtvegetarische Produkte (tierkohleraffinierter Zucker, gelatinegeklärte Getränke, siehe auch ^Pseudo-Vegetarismus) konsumiert werden. Eine Form des Pseudoveganismus ist der ^Containerveganismus.Vermeintlicher ^Vegetarismus, bei dem jedoch wissentlich oder fahrlässig "versteckte" nichtvegetarische Produkte (Käse mit Kälberlab, Gelatine, Aromastoffe aus Rinderfett, Cochenillerot usw.), häufig auch tote Tiere direkt (Fische, siehe auch ^Pesco-Vegetarismus, Vögel) konsumiert werden.Auf dem ^Radikalismus beruhend oder zu ihm gehörig. [mp]Bezeichnet die Einstellung, bei der Bekämpfung der Probleme nicht an deren Ausprägungen, sondern deren Ursprung (lat. radix "Wurzel, Ursprung") anzusetzen. Oft zu unrecht negativ konnotiert. [mp]Tatsächlicher ^Veganismus im Gegensatz zu ^Pseudo-Veganismus (lediglich zur Betonung).Reformismus bedeutet, Reformen, die das betreffende System verbessernd verändern, anzustreben.
In der Tierrechtsfrage ist Reformismus negativ zu bewerten, da die Veränderungen (z.B. die Reform der "Legebatterien") nichts verbessern, vielmehr oft nur verschlechtern, zusätzlich den Tierproduktkonsum legitimieren und damit die Tierausbeutung zementieren. Da das Tierausbeutungssystem an sich das Problem ist und nicht seine Ausprägungen ("Bodenhaltung" statt "Legebatterien" o.Ä.), ist die einzig zielführende Strategie seine totale Abschaffung zu fordern. Reformismus ist die vorherrschende Strategie des ^Tierschutzes und das Gegenteil vom ^Abolitionismus der ^Tierrechte. [mp]Im Verborgenen erfolgende wirtschaftliche Störtätigkeit durch vorsätzliche Zerstörung von Maschinen, Waren usw. oder passiven Widerstand.Ob Tiere juristisch als Sache zu betrachten sind, hängt von der jeweils herrschenden Gesetzgebung ab. "Tiere sind keine Sachen." (BGB, Par. 90a)Se|mi... [lat.] in Zus.: Halb..., siehe ^Halbveganer.Se|mi... [lat.] in Zus.: Halb..., siehe ^Halbvegetarier.(biol.) ArtDiskriminierung von Individuen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit (analog zu Rassismus, Sexismus etc., also zur Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe bzw. einem Geschlecht).
Dies ist nicht zu verwechseln mit der Berücksichtigung tatsächlicher und relevanter Unterschiede zwischen Individuen.Täter ist derjenige, der die Tat "selbst oder durch einen anderen begeht" (StGB, §25), entsprechendes gilt für diejenigen, die beispielsweise durch Kauf von Leichenteilen den Schlachter dazu bestimmen, die Tat zu begehen. Siehe auch ^Mörder.Die Befreiung der (nichtmenschlichen) Tiere aus menschlicher Unterdrückung, analog zu "Sklavenbefreiung" (Abschaffung der Sklaverei) oder "Frauenbefreiung" .Die Befreiung tierlicher Individuen aus der Gefangenschaft, analog zu "Sklavenbefreiung" (Beendigung der Gefangenschaft eines oder mehrerer als Sklaven gefangengehaltener Individuen) oder "KZ-Häftlings-Befreiung".Begriff, der dazu gebildet wurde, um auf die Bewegungen des ^Tierschutzes (insbesondere des Neuen Tierschutzes) und der ^Tierrechte gemeinsam zu referieren. Eine Zusammenfassung unter dem Begriff "Tierrechtsbewegung" verbietet sich, da Tierschutz und Tierrechte sich nur formal gemeinsam auf nichtmenschliche Tiere beziehen, strategisch jedoch gegensätzliche Interessen verfolgen. [mp]Wie ein Tier, von Tieren, vgl. ^tierlich.^Neologismus, der (analog zu "pflanzlich", "menschlich" gebildet) das meist negativ konnotierte "^tierisch" ersetzt.(nur Singular) Gesamtheit der Tiere betreffenden Rechtsvorschriften ("Gesetze").
Die Unterscheidung zu ^Tierrecht(2) ist trivial: das eine ist analog zu "Strafrecht", "Erbrecht", das andere zu "Menschenrecht(e)", "Kinderrecht(e)" usw.; das eine steht ausschließlich im Singular, das andere meist im Plural; das eine heißt auf Englisch "(animal) law", das andere "(animal) right".
Gelegentlich wird im deutschsprachigen Raum versucht, die Polysemie zu mißbrauchen, um durch Kritik (ob berechtigte oder unberechtigte sei dahingestellt) an "Rechtssystemen" und "Gesetzgebung" Tierrechte bzw. den Tierrechtsbegriff zu diskreditieren (so, als ob Schimmel(pilze) an der Badezimmerwand gegen weiße Pferde sprächen).Eines der ^Tierrechte, z.B. "Recht auf Leben".Die unverletzlichen und unveräußerlichen Rechte der Tiere auf Freiheit, psychische und physische Unversehrtheit usw. (analog zu Menschenrechten).
Die Notwendigkeit der Tierrechte leitet sich aus dem ^Antispeziesismus und der ^Interessenethik her. Als politische Strategie werden sie durch den ^Abolitionismus vertreten.
Anders als von Tierrechtsgegnern gern kolportiert, bedeuten Tierrechte nicht etwa beispielsweise Wahlrecht für Quallen (ebensowenig, wie Kinderrechte Wahlrecht für Säuglinge), sondern vielmehr eine gleiche Berücksichtigung gleicher Interessen (so hat ein Schwein - im Gegensatz zu einer Kartoffel - ebenso ein Lebensinteresse und ein Interesse an Leidensfreiheit wie ein Mensch, jedoch kein Interesse an Schulbildung). Ebensowenig bedeutet es, wie von ^Speziesisten häufig unterstellt, "die Tiere über die Menschen zu stellen", da Menschen Tiere (Säuge-, Wirbeltiere) sind und für sie somit ebenfalls die Tierrechte Gültigkeit haben.In der Praxis ist sogenannter Tierschutz ein Oxymoron, da er nicht die Tiere schützt, sondern nur die Tierausbeuter vor ihrem schlechten Gewissen.
Das Ziel des Tierschutzes ist die ^Reformierung der Tierausbeutung, um sie zu erhalten (zu anderen Behauptungen siehe FAQ: Kann die Abschaffung als Endziel nicht auch schrittweise über Tierschutzgesetze erreicht werden?). Das bedeutet, daß er nicht die Abschaffung der Gefangenhaltung fordert, sondern lediglich "größere Käfige", nicht die Beendigung der Morde, sondern "schonende Schlachtung" usw.
Sein Motto ist, "unnötiges Leiden" beseitigen zu wollen, womit gleichzeitig behauptet wird, daß es "notwendiges Leiden" gäbe und dieses gerechtfertigt sei. Tierschutz ist grundsätzlich ^anthropozentrisch - ob es um "Verrohung" der Menschen durch Gewalt gegen nichtmenschlichte Tiere geht oder um das menschliche Bedürfnis der Tierschutzorganisationen nach Spendengeldern.
Mit den "Erfolgen" des Tierschutzes wird Tierausbeutung legitimiert und der Konsum von Tierprodukten, da sie dann "Tierschutzstandards" entsprechen, gerechtfertigt.
Die "Aktionsformen" des Tierschutzes bestehen im wesentlichen aus Spendensammeln und Petitionen, sowie der Konzentration auf Randaspekte und "Kuscheltiere" (Katzen, Hunde und Kleintiere statt Hühner und Schweine), da diese in der Regel keine Opfer der unveganen Spender sind und deren Sympathie genießen.
Eine Unterströmung des Tierschutzes ist der Neue Tierschutz. Dieser ist die Reaktion des Tierschutzes auf die Tierrechte. Da die Ziele völlig verschieden sind, hätte es zu Spendenverlusten geführt, wenn hier nicht entgegengesteuert würde. So behauptet der Neue Tierschutz, eigentlich langfristig auf die Abschaffung der Tierausbeutung hinarbeiten zu wollen, wozu jedoch die ^reformistische Praxis nötig sei.
Der Alte Tierschutz bleibt auch offiziell bei der Behauptung, nichtmenschliche Tiere auszubeuten sei grundsätzlich in Ordnung, man solle es lediglich "tierfreundlich" tun. [mp]Synonym ^vreeganAdjektiv für ein Gericht bzw. Lebensmittel oder anderes Produkt, für dessen Herstellung keine Tierprodukte eingesetzt wurden (siehe ^Veganismus).Adjektiv für eine Ernährung, die ausschließlich aus veganen (siehe ^vegan(1)) Gerichten besteht. Vegane Ernährung ist synonym zu ^Veganismus(1).Adjektiv für eine Person, die ^Veganismus(2) praktiziert.^Veganköstler.Person, die ^vegan(3) lebt. Zur Vereinfachung der Kommunikation sollte der Begriff nur in diesem Sinn verwendet werden, ^Veganer(1) ausschließlich als ^Veganköstler bezeichnet werden.(meist abwertend gebraucht) ^vegan. Im Duden ist ausschließlich die korrekte Form - "^vegan" - zu finden, nicht "veganisch".Fälschlich Bezeichnung für eine Form der vegetarischen Ernährung (^Vegetarismus), bei der alle Tierprodukte (einschließlich Vogeleiern, Säugetiermilch, Honig sowie versteckte Tierprodukte, siehe ^Pseudo-Veganismus) vermieden werden.
Dies ist nicht synonym zu ^vegetabil, da auch nichtpflanzliche Produkte (Wasser, Salz usw. sowie Pilze, die nicht zu den Pflanzen zählen) konsumiert werden.Lebensweise, bei der der Konsum aller Tierprodukte abgelehnt wird. Neben der Ernährung (^Veganismus(1)) betrifft dies z.B. auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände aus Haut und anderen Tierprodukten (Seide, Perlen, Tierwolle usw.).
"Ablehnung von Tierprodukten" ist nicht ganz exakt, da es sich zum einem auch bei freiwillig gespendeten Transplantationsorganen sowie Körperflüssigkeiten (Transfusionsblut, Muttermilch, Sperma, Speichel usw.) um Tierprodukte handelt, die aber dennoch vegan sind, und außerdem ethische und pragmatische Dilemmata ("Vermeidung des Vermeidbaren"), Vorsatz, Fahrlässigkeit usw. zu berücksichtigen sind, ebenso wie tierversuchsgetestete Stoffe, auch wenn diese kein einziges Molekül einer Laborratte enthalten, und nichtmaterielle "Produkte" wie "Haustier"haltung, Zurschaustellung von Tieren (Tierkämpfe, Zirkusse, Zoos) usw.
Zur Vereinfachung der Kommunikation sollte der Begriff nur in diesem Sinn verwendet werden, ^Veganismus(1) ausschließlich als Vegankost (siehe ^Veganköstler) bezeichnet werden, was auch der eigentlichen Definition entspricht.Person, die sich ^vegan(2) ernährt, nicht jedoch ^vegan(3) lebt. Zur Verwendung des Begriffs siehe ^Veganer(2).Der Versuch, unvegane Produkte als vegan umzudefinieren; vegan sein gilt in manchen Gruppen zwar als schick, jedoch wollen viele sich sowohl vegan nennen als auch Ausbeutungsprodukte konsumieren. Also benennen sie - unvegane - Ausbeutungsprodukte als "politisch vegan" mit der absurden Begründung, daß diese ja nicht den Gewinn der Ausbeuter erhöhen - so als ob jemand das Werfen gefundener Bomben als "politisch friedlich" bezeichnen würde, weil die Rüstungsindustrie daran nicht verdient. Siehe auch Abgelaufene Schlagsahne ist "politisch vegan"?.Als Vegantarier bezeichnen sich gelegentlich ^Pseudo-Veganer, die sich gern mit dem Etikett "vegan" schmücken und von ^Vegetariern abgrenzen wollen, weil ihnen klar ist, daß ^Veganismus etwas Positives ist, während Vegetarier verantwortlich für den Tod von Hühnern, Rindern usw. sind, wobei sie aber eben keine Veganer sind, sondern "gelegentlich Ausnahmen" machen. Eine klare Abgrenzung zum "^Halbveganer" besteht nicht.(fachsprachlich) pflanzlich, von Pflanzen herrührend, Pflanzen...(fachsprachlich) Pflanzenstoffe, pflanzliche Nahrungsmittel(ungebräuchlich) ^VegetarismusErnährungsform, bei der Produkte aus toten Tieren vermieden werden, die aber ^Vogeleier (^Ovo-Vegetarismus), ^Tiermilch (^Lakto-Vegetarismus) oder ^Honig beinhalten kann. Häufig kurz für ^Ovo-Lakto-, ^Ovo- oder ^Lakto-Vegetarismus im Gegensatz zu ^Veganismus(1)^Vegetarismus im ausdrücklichen Gegensatz zum ^Pseudo-Vegetarismus. Auch: ^Veganismus im Gegensatz zum ^Ovo-Lakto-, ^Ovo- oder ^Lakto-Vegetarismus. Aufgrund dieser Mehrdeutigkeit sollte der Begriff vermieden werden.^freegan, jedoch ausschließlich und explizit ^vegan, während das Wort "freegan" mittlerweile immer mehr zu einer Form des ^Pseudo-Veganismus verkommt. Synonym: ^veegan.Stern erster Größe, der hellste im Sternbild der Leier.(Fiktive) Bewohner potentieller Planeten der ^Wega.Auf dem ^Zoozentrismus beruhend oder zu ihm gehörig. Gegensatz von ^anthropozentrisch. [mp]Gegensatz des ^Anthropozentrismus. Form der Ethik, die bedeutet, daß nicht nur die Menschen, sondern auch allen anderen Tiere mit Bewußtsein ethische Berücksichtigung zugestanden werden muß (betrifft damit nicht Baktieren, Pflanzen usw.). Konkret wird er vertreten durch die ^Interessenethik der ^Tierrechte.
Er ist keine Unterform des ^Biozentrismus (wie teilweise behauptet), sondern des ^Physiozentrismus.
Der Begriff leitet sich von griech. zoon "Tier" her und ist damit nur etymologisch, nicht inhaltlich mit "Zoo" (als Kurzform von "zoologischer Garten", ein ^Euphemismus für eine Tierausbeutungseinrichtung) verwandt. "zoo-" wird in dieser Wortkombination zweisilbig artikuliert ("Zo-o-zen-tris-mus"). [mp]
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