Pressemitteilung (20. April 2015)

Tierversuchstag 2015

Internationaler Tag zur Abschaffung von Tierversuchen

Schweine im Tierversuch, Landesanstalt für Schweinezucht 26.09.04Am kommenden Freitag ist, wie an jedem 24. April, Tierversuchstag, "Welttag des Versuchstieres". Allein in Deutschland werden jährlich (2013) fast drei Millionen nichtmenschliche Wirbeltiere für Tierversuche misshandelt und getötet: fast 90% davon Nagetiere (drei Viertel der Tiere in Tierversuchen, über zwei Millionen, sind Mäuse), daneben vor allem Fische (über zweihunderttausend), Kaninchen (fast hunderttausend), Vögel (über vierzigtausend), Schweine (fast dreizehntausend) und Rinder (fast sechstausend). Die Zahl der wirbellosen Opfer der Tierversuche – etwa Wasserflöhe zum Test von Wasser – wird statistisch nicht erfasst.

Das bedeutet, alle eineinhalb Stunden wird ein Rind für Tierversuche getötet, alle vierzig Minuten ein Schwein, alle zwölf Minuten ein Vogel, alle zweieinhalb Minuten ein Fisch, alle vierzehn Sekunden eine Maus; alle zehn Sekunden ein Wirbeltier. Zum Vergleich: Für den menschlichen Konsum von Rinderleichen und Kälbernahrung werden in Deutschland jährlich mehr Rinder getötet als Wirbeltiere für Tierversuche insgesamt, nämlich 3,6 Millionen (2014), eines alle knapp neun Sekunden. Konsumenten von Hühnermenstruationsprodukten sind für den Tod von fast achtzig Millionen Hühnern (Hennen, die nach einem Jahr umgebracht werden, weil sie weniger Eier legen, und ebenso viele männliche Küken, weil sie weder Eier legen noch schnell genug "Fleisch" ansetzen) verantwortlich, ein Vogel alle null Komma vier Sekunden. Für den Leichenkonsum werden in Deutschland über sechshundert Millionen "Masthühner" jährlich getötet (also, da die "Schlachtreife" nach etwa einem Monat erreicht ist, ein Küken jede zwanzigstel Sekunde), fast sechzig Millionen Schweine (eines jede halbe Sekunde), über sechsunddreißig Millionen Truthühner (eines in nicht einmal einer Sekunde), fast zwanzig Millionen Enten (eine alle anderthalb Sekunden) und eine unbekannte Anzahl von Fischen.

Küken in TruthuhnmastAllein durch unvegane Ernährung werden also mehrere hundert Mal so viele Tiere ermordet wie für Tierversuche (unberücksichtigt ist dabei zudem, dass viele Tierversuche wiederum allein der "Nutztierhaltung", also der "Fleischerzeugung" usw. dienen und diese damit ebenfalls durch unvegane Ernährung verursacht werden).

Tierversuche sind wissenschaftlich unsinnig, vor allem aber ethisch inakzeptabel.

Unvegane Ernährung, Unveganismus allgemein ist wissenschaftlich unsinnig, vor allem aber ethisch inakzeptabel.

Obwohl Tierschützer enorme finanzielle und zeitliche Ressourcen gegen Tierversuche (oder auch nur Teilbereiche wie etwa tierversuchsbezogene "Affentransporte" durch eine Fluggesellschaft, wobei in der Terminologie der speziesistischen Tierschützer unterschlagen wird, dass die Passagiere der Fluggesellschaften ja nun überwiegend Menschen, also Affen, sind) aufwenden, steigt die Zahl der Tierversuche. Seit einigen Jahren dürfen in der EU Kosmetikprodukte und auch deren Inhaltsstoffe nicht mehr in Tierversuchen getestet werden, seit zwei Jahren dürfen innerhalb der Europäischen Union auch keine Kosmetika mehr verkauft werden, die an Tieren getestet wurden (wohl aber solche mit tierversuchsgetesteten Bestandteilen), was Tierschützer als "großen Sieg" feiern, doch europaweit wurden ohnehin nur noch knapp viertausend Tierversuche in der Kosmetikindustrie durchgeführt – ein winziger Bruchteil der pro Jahr in der Forschung (Grundlagenforschung, Arznei- und Putzmittel, "Nutztier"zucht, Jagd usw.) insgesamt ermordeten zwölf Millionen "Versuchstiere". Und kaum messbar im Vergleich zu der Zahl an Tieren, der eben diese heuchlerischen Tierschützer schweigend die Kehle durchschneiden (lassen) für unveganen Konsum – Veganismus würde also bedeuten, dass sie sich selbst ändern müssten.

Es wird Zeit, umzudenken und nicht länger das Gros der Ressourcen auf diesen Randaspekt (und andere wie Jagd, 'Haustiere' oder 'Pelz') zu konzentrieren, sondern sich für Veganismus einzusetzen. Denn eines ist klar: in einer veganen Gesellschaft fallen all die Randaspekte der Tierausbeutung ohnehin weg, ohne signifikanten Zusatzaufwand.

So schwer sollte das Spendenschützern doch nicht fallen, denn mittlerweile können auch mit Veganismus Spendengelder gesammelt werden – lange propagierten nur wenige Radikale und Idealisten Veganismus, wodurch mittlerweile ein Bewusstseinswandel eingetreten ist, so dass sich damit inzwischen sogar ohne vegan zu sein Geld scheffeln lässt. Dass die Ethik auch dabei auf der Strecke bleibt, liegt auf der Pfote.

Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D–63619 Bad Orb, Tel. 06056 309788, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
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