"Tag des Versuchstiers"
24. April
Am 24. April ist der "Internationale Tag des Versuchstiers". Allein in Deutschland werden jährlich zwei Millionen Tiere für Tierversuche misshandelt und getötet. Zurecht empören sich viele Menschen darüber und wenden sich dagegen - doch Experimente mit nichtmenschlichen Tieren sind, sowohl was das Ausmaß als auch was die Zahl der Täter und Opfer betrifft, nur ein verhältnismäßig kleiner Randbereich der Tierausbeutung:

Den zwei Millionen Tierversuchsopfern gegenüber stehen Abermillionen Vögel, Säuger, Fische und andere Tiere, die getötet werden, um ihre Leichen zu verzehren, aus ihrer Haut Gebrauchgegenstände anzufertigen usw., darunter z.B. mehr als vierhundert Millionen Hühner, über fünfzig Millionen Schweine und Rinder und Milliarden Fische (Zahlen lassen sich lediglich schätzen, da die Opfer der "Fischerei" nur in Tonnen angegeben werden).
Dreiundvierzig Millionen Hennen werden darüber hinaus getötet, um den deutschen Eikonsum zu decken, ebenso viele männliche Küken vergast oder vermust, also mehr als vierzig mal so viele Vögel allein für die Hühnereiproduktion wie für Tierversuche. Hinzu kommen Säugetiere, v.a. Rinder (aber auch Schafe, Ziegen und andere) für Milchkonsum.

Die meisten denken bei Tierversuchen an die Pharmaindustrie, Medikamente oder Kosmetik, doch kaum jemand weiß, dass auch für die "Fleischproduktion" ("Mast", "Schlachtung" usw.) Tierversuche durchgeführt werden (die Bilder stammen aus einer Tierversuchsanlage der "Landesanstalt für Schweinezucht"). Entsprechend werden z.B. aufgrund des "Käfighaltungsverbots" neue Käfiganlagen für Hennen, die zur Eiproduktion gefangengehalten werden, in Tierversuchen getestet.
Und besser als den Versuchstieren, ob Ratten, Mäusen, Affen, Hunden oder Katzen, geht es den Opfern der nicht vegan lebenden Menschen in der "Mast", Ei- oder Milch"produktion" - Hühnern, Schweinen, Fischen, Rindern, Schafen, Kaninchen usw., übrigens ebenfalls Spezies, mit denen auch Tierversuche für andere Zwecke als Ernährung durchgeführt werden -, keineswegs, wie Bilder aus ihrem Alltag zeigen (dokumentiert unter www.tierrechtsbilder.de), im Gegenteil.
Argumente, die gegen Tierversuche angeführt werden, sprechen ebenso gegen nichtvegane Produkte allgemein:
- Tierversuche sind nicht übertragbar zwischen verschiedenen Spezies (Schafe vertragen enorme Mengen Arsen, Aspirin ist für Hunde und Katzen giftig, Mandeln sind für Hühner und Füchse tödlich, Penicillin für Meerschweinchen, Zyankali ist für Eulen harmlos). Ernährung ist ebenso wenig übertragbar (während Krokodile, Haie, Löwen, Schlangen, Mungos, Karpfen sich von anderen Tieren bzw. deren Eiern ernähren müssen, ernähren sich Gorillas, Elefanten, Pandas, Pferde, Koalas, Faultiere, Giraffen vegan). Kleidung und damit "Leder"schuhe, "Pelz"mäntel, "Seiden"krawatten oder "Woll"pullover trägt ohnehin kein nichtmenschliches Tier von sich aus.
- Tierversuche sind mit großen Risiken für die Menschen verbunden (bekanntestes Beispiel ist das Schlafmittel Contergan, das - natürlich - tierversuchsgetestet war). Nichtveganer Konsum bedeutet ein weit größeres Risiko (der Konsum von Leichenteilen, "Fleisch", ist eine der Hauptursachen für Krebs und Herzkrankheiten, Honig eine Ursache für plötzlichen Kindstod, "Daunen" für Allergien usw.).
- Zu Tierversuchen gibt es Alternativen (etwa Versuche mit Zellkulturen aus Biopsien, Computersimulationen uvm.). Zu nichtveganen Nahrungsmitteln wie "Milch", also Drüsensekret (um nur ein Beispiel zu nennen, weitere Alternativen sowie Rezepte unter www.tierrechtskochbuch.de) Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch, Hafermilch, Kokosnussmilch, Hirsemilch usw.; zu Tierwolle Baumwolle, Kapok, Kevlar, Hanf, Brennesseln uvm. Dabei sind die Alternativen nicht nur was die ethischen Aspekte betrifft oft weit überlegen.
- So wie Menschenversuche ohne Einwilligung an Personen, die aufgrund ihrer Ethnie als "minderwertig" betrachtet werden, rassistisch sind (um ein weniger bekanntes Beispiel als Mengele anzuführen: in den USA ließen Ärzte über vier Jahrzehnte lang - bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts - vierhundert Amerikaner afrikanischer Abstammung unbehandelt, weil sie die Spätfolgen der Syphilis studieren wollten), sind Tierversuche speziesistisch. Ebenso ist, von verschwindend seltenen Ausnahmen wie etwa dem Verzehr von Leichen der eigenen Spezies, der Konsum unveganer Produkte speziesistisch.
- Tierversuche sind damit ethisch nicht zu rechtfertigen - nichtvegane Ernährung, Kleidung usw. erst recht nicht.
Dies zeigt, dass Tierschützer, die aus solchen, teils ethisch relevanten, teils egoistischen Gründen Tierausbeutung in Randbereichen ablehnen (was für Tierversuchsgegner gilt, gilt ebenso für Jagdgegner, "Pelz"gegner usw.), jedoch Tierprodukte konsumieren und somit selbst zu Tierrechtsverletzungen in weit größerem Umfang beitragen, Heuchler sind. Dabei lassen sich tierversuchsgetestete Produkte - dazu gehört selbst Leitungswasser - schon aufgrund der gesetzlichen Vorschriften derzeit nicht immer vermeiden; "Rührei", "Schinken", "Kalbschnitzel", "Fischstäbchen", "Käsepizza" usw. dagegen völlig problemlos. Wer ethisch verantwortlich leben will, wird folglich vegan - und das nicht nur, weil "Schweinefleisch" oder "Legehennen"-Käfige tierversuchsgetestet sind, sondern weil Unveganismus Mord bedeutet.