Mit Haut und Haaren

Pelze, Leder, Wolle, Daunen, Seide

Pelz - nichts anderes als ein schönfärberisches Wort für Fell, die behaarte Haut getöteter Tiere, bei der die Verwesung chemisch aufgehalten wurde.

Allein für Pelze werden alljährlich 400 Millionen Tiere getötet.

Der größte Teil davon hat ein kurzes, aber elendes Leben (oder vielmehr Sterben) in Pelztier"farmen" hinter sich - wobei das Wort "Farm" hier wiederum nichts anderes bedeutet als Massentierzuchtbetrieb, vergleichbar der Hühnerhaltung in Legebatterien. Die Tiere sind unter qualvollen Bedingungen in Käfigen eingepfercht, leiden an zahlreichen Krankheiten, darunter Psychosen, die zu Selbstverstümmelung führen. Am Ende steht dann der Tod durch Stromschlag, Vergasung mit Kohlendioxid bzw. Motorabgasen, Genickbruch. Währenddessen werden - wie z.B. an Rinder und Schweine - Millionen Tonnen von Soja und anderen Lebensmittel verfüttert, Lebensmittel, die vor allem aus sogenannten Drittweltländern importiert werden und den Hungernden dort fehlen (drei Tonnen beispielsweise für einen Nerz-, mehr als eine Tonne für einen Fuchsmantel).

Ebenso brutal sterben die Tiere, die durch Fallenjagd gefangen werden und tagelang dahinsiechen, bis sie verhungern, erfrieren, an ihren Verletzungen sterben oder durch den Fallensteller getötet werden. Ein Vielfaches der so für Pelze gestorbenen Tiere enden in den Fallen, darunter Hunde, Schildkröten oder Schwäne. Oft verstümmeln die Fallen Tiere, die dann nur blutige Gliedmaßen zurücklassen.

Für einen einzigen Mantel werden zirka 50 Nerze, 18 Füchse, 8 Seehunde, 12 Wölfe, 14 Luchse, 30 Nutrias (Sumpfbiber), über 100 Eichhörnchen getötet. Und nicht ohne Grund bezeichnen Kürschner und Pelzhändler Felle ungeborener Lämmer als "Persianer" und Hundefelle als "Gaewolf".

Aber nicht nur die behaarte, auch die haarlose Haut der Tiere wird zu Markte getragen, wobei Leder keineswegs, wie die Fleischindustrie uns weismachen will, "nur" ein Abfallprodukt der Fleischproduktion (für die ein Vielfaches an Tieren getötet wird) ist, sondern einen beträchtlichen Anteil am Gewinn der Tierausbeutung ausmacht. Bis zur Erfindung von Liebigs Fleischextrakt wurden mangels Kühlmöglichkeiten die argentinischen Rinderherden nahezu ausschließlich des Leders wegen gehalten, während das Fleisch verrottete; zudem werden Krokodile oder Schlangen kaum gegessen.

Wir können dies verhindern - indem wir keine Kleidungs- oder Möbelstücke erwerben, die mit Tierquälerei und Tötung verbunden sind: Pelze und Leder, Tierwolle (etwa ein Drittel davon Schlachtwolle, aber auch Schurwollproduktion bedeutet für Schafe, Kaninchen usw. Leiden und Schlachtung), Kamelhaar, Daunen oder Seide (die Seidenraupen werden, um die Fäden zu gewinnen, lebend gekocht). Nichts rechtfertigt dies, pflanzliche und synthetische Alternativen hierzu gibt es genügend.

Autor:Achim Stößer
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