Wirklich vegan?

Diese Frage stellte sich die Tierrechtsinitiative MAQI und führte einige Stichproben durch. Denn: "Nicht immer müssen in in Zutatenlisten alle Zutaten angegeben werden. Stoffe, die bei der Herstellung verwendet werden, im Endprodukt jedoch nicht mehr vorhanden sind oder bis auf eine technologisch unvermeidbare Rückstandsmenge entfernt wurden, gelten nicht als Zutat und müssen demnach auch nicht aufgeführt werden", erklärt die Initiative. Bei zusammengesetzten Zutaten sei zudem eine Aufzählung nur Vorschrift, wenn sie mehr als 25 Prozent des Gesamtprodukts ausmache. Keine Sicherheit, ohne selbst aktiv zu werden und nachzufragen also.

Die Sojafrischcreme Sojaki beispielsweise enthält Milchsäurekulturen. Diese seien, so heißt es oftmals, dieselben wie in Sauerkraut, welche tatsächlich vegan sind. Eine Anfrage beim Hersteller ergibt jedoch: "Die Milchsäurekulturen für unseren Sojaki sind laut Angaben unseres Lieferanten ursprünglich auf Kuhmilch gezüchtet worden. Von diesen sind allerdings nicht einmal Spuren in den Kulturen nachweisbar." In tierversuchsgetesteten Kosmetika seien ebenfalls keine Moleküle gequälter Ratten nachweisbar, so MAQI Vegan seien sie dennoch nicht.

Die Kräuter-Mayonnaise der Firma Bruno Fischer enthält laut Zutatenliste Gewürzgurken. "Nicht angegeben ist, daß diese in einer honighaltigen Lake eingelegt waren", so MAQI. Die Bezeichnung 'vegan' wurde inzwischen vom Etikett entfernt.

Die Schokoladenkekse McVitie's Plain Chocolate Hobnobs - genauer die auf dem Etikett als Schokolade ('plain chocolate') aufgeführte Zutat - enthalten laut Hersteller "butter oil in plain chocolate". Ein Milchprodukt also. Und auch die Hersteller erklärten richtig: "Unfortunately this product is not vegan and should not be sold as such".

(Voice Nr. 14, 1998, S. 10)

Autor:Achim Stößer
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