Pressemitteilung (20. April 2010)

Tierversuchstag 2010

Tierversuche (für die "Fleisch"produktion) an Schweinen - für unvegane Tierversuchsgegner in OrdnungAm 24. April ist der "Internationale Tag des Versuchstiers". In Deutschland werden jährlich zwei Millionen Tiere für Tierversuche misshandelt und getötet, in Europa sind es zehn Millionen. Dies ruft vielfach Empörung hervor, die gerechtfertigt ist - jedoch nicht immer.

Nicht gerechtfertigt ist sie, wenn sie von Tierschützern kommt, die im Gegensatz zu Tierrechtlern der Meinung sind, dass ihr eigenes Verhalten und das, was sie von anderen erwarten, nicht ethisch konsistent sein muss. Die, die keine Veganer sind, ereifern sich also über das Leid von Affen und Kaninchen, verursachen durch ihr unveganes Konsumverhalten jedoch Leid der Tiere, die für "Fleisch", Eier oder Tiermilch ausgebeutet und ermordet werden.

Der Frage, warum sie diesen Neuspeziesismus betreiben - also gegen den Mord der einen Tierart demonstrieren, während sie den an anderen Tierarten in Auftrag geben -, begegnen sie mit Phrasen wie der, Veganismus zu fordern würde die Menschen abschrecken. Die Frage, warum Aktionen nur gegen Tierversuche, nicht aber gegen alle Bereiche der Tierausbeutung durchgeführt werden, mit Phrasen wie der, es sei ein guter Ansatzpunkt. Die Naivität zu glauben, mit einer derart widersprüchlichen Position etwas für die Tier(recht)e zu erreichen, ignoriert grundlegendes Wissen der Verhaltenspsychologie: Menschen suchen gezielt nach Widersprüchen in der Argumentation, um sie als Ganzes ablehnen zu können.

Tierversuchsfreie MordprodukteIn vielen Zeitungsartikeln der jüngsten Vergangenheit wurde Veganismus direkt thematisieren - ganz entgegen der ständig wiederholten Behauptung, die Öffentlichkeit sei mit Veganismus "überfordert" und er würde "abschrecken". Es wird daher immer schwerer, diese Scheinargumente für einen vegetarischen und gegen einen veganen Ansatz glaubwürdig zu machen. Ein Artikel in der ZEIT entlarvt z.B. die Doppelmoral der unveganen Tierversuchsgegner. Das Bewusstsein, dass Ausbeutung von Mäusen oder Delfinen nicht mehr Leid verursacht als von Schweinen und Hühnern und dass für die Kernbereiche (Nahrungsmittel und Kleidung) weit mehr Tiere sterben als für die Randbereiche des Speziesismus (wie Tierversuche, "Jagd" oder "Pelz"), ist längst in der Öffentlichkeit angekommen. Die Tierschützer behaupten dennoch das Gegenteil, um all die spendenden Esstischtäter von ihrer Verantwortung abzulenken, denn Kampagnen gegen Randbereiche, wie sie auch zum Tierversuchstag zahlreich stattfinden, verderben diesen nicht den Appetit auf das "Schnitzel", das "Spiegelei" oder die "Käsepizza".

"Um den Tieren zu helfen - egal ob in Laboren oder Fabriken - braucht man nicht noch mehr Tierschutzgesetze, die offensichtlich nicht nur wirkungslos sind, sondern die Tierausbeutung im öffentlichen Bewusstsein als 'gesetzeskonform' und damit als gerechtfertigt darstellen", so Jonas Fischer von Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus. Für Tierversuche wie für die anderen Bereiche der Tierausbeutung gibt es längst ausreichende Alternativen (soweit sie nicht ohnehin ersatzlos gestrichen werden können). Ein Grund, warum sich nichts ändert, liegt in der Inkonsequenz und unwirksamen Einseitigkeit des Tierschutzaktivismus. "Um das zu erreichen, was wirkliche Veränderungen bringt, muss es zum einen die ethische Basis sein, unterschiedslos alle Tierausbeutung abzulehnen, d.h. vegan zu leben - und nicht weniger (etwa donnerstags den Tierproduktkonsum leicht zu reduzieren). Zum anderen muss die Zielrichtung aller Aktionen unmissverständlich die Abschaffung aller Tierausbeutung sein, nicht ihre Reformierung."

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. 06052 309788, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Martin Pätzold
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de