Pressemitteilung (15. Oktober 2001)

Käfighaltungsverbot für Legehennen ist Augenwischerei

Alles spricht dafür, dass die Verbraucherministerin Renate Künast bei der nächsten Bundesratssitzung am 19. Oktober ihre Legehennenverordnung durchbringt. Seit Jahrzehnten forderten Tierschützer ein Verbot der Käfighaltung bei der "Eierproduktion" - und scheiterten an einer Lobby von Produzenten und Industrie.

In diesem Zusammenhang weist die Tierrechtsinitiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" darauf hin, daß der vermeintliche Schutz der Hühner durch ein Verbot der Käfighaltung ebenfalls reine Augenwischerei ist.

"Eier von glücklichen Hühnern" sind ein Mythos. Bei den Hennen handelt es sich um qualgezüchtete Tiere, da ein Huhn ursprünglich 6 Eier im Jahr legt, um sich fortzupflanzen, nicht 300. Selbst Ministerin Künast bezeichnete es mittlerweile als Skandal, daß männliche Kücken getötet würden, "nur weil sie nicht als Legehennen dienen" könnten (dpa, 28. Juni 2001), woran sich durch die "alternativen" Gefangenhaltungsmethoden nichts ändert. Und weiterhin werden die Hennen nach etwa einem Jahr getötet, weil die "Legeleistung nachläßt. Da die Anzahl der Eier, die ein Huhn legt, in der Käfighaltung höher ist, müssen gar mehr Hühner leiden und mehr Hennen und Kücken getötet werden, um die "Produktion" konstant zu halten.

Ein Verbot der Käfighaltung bedeutet also lediglich eine Sanktion der Ausbeutung (wenn auch mit teilweise geänderten Mitteln). Für etwa die Hälfte der in Deutschland von Eierfressern betroffenen Tiere - die Hennen - brächte es eine gewisse Erleichterung, mehr jedoch nicht, sie werden dafür weiterhin mißhandelt und umgebracht. Für die andere Hälfte - die männlichen Kücken - bleibt alles beim alten, sie werden an ihrem ersten Lebenstag vergast oder vermust. Hinzu kommen zusätzliche Tiere, die ansonsten gar nicht existiert hätten (und somit auch nicht leiden und sterben müßten).

All das kann wiederum nur eines bedeuten: Tierrechtler können sich niemals mit Reformen, die Tiernutzung weiter festschreiben, einverstanden erklären, sondern müssen sich klar für die Abschaffung jeglicher Tiernutzung aussprechen, die einzig ethisch vertretbare Alternative ist also Veganismus.

Näheres hierzu auf der Website www.maqi.de -> Presse -> "Verbot der Käfighaltung - ein Pyrrhussieg?" sowie unter www.veganismus.de.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi ­- für Tierrechte, gegen Spe­ziesismus, c/o Achim Stößer, Hagenbacher Str. 6, D-76187 Karlsruhe, 0721/758379, mail@maqi.de, http://maqi.de

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de