Pressemitteilung (10. Juli 2007)
Hennen aus Freilandhaltung befreit
Der Mythos von der einwandfreien Ausbeutung
In der Nacht zum Sonntag retteten Aktivisten der Tierrechtsinitiative Maqi drei Hühnern, die für die Eierproduktion ausgebeutet wurden, das Leben. Die Tiere wurden aus einer so genannten Freilandhaltung befreit.
"Vielfach wird Freilandhaltung als etwas Positives betrachtet", bedauert Jonas Fischer von Maqi, "weil hier den 'Legehennen' gesetzlich mehr Platz zusteht als denen in anderen Ausbeutungsformen zur Eiproduktion - auch mehr als bei 'Bioeiern', was die wenigstens wissen. Doch 'Freilandhaltung' bedeutet Leid und Tod, wie alle anderen. Die befreiten Hühner sind noch jung, etwa ein halbes Jahr alt, und daher in vergleichsweise gutem gesundheitlichen Zustand. Sie haben erst vor kurzem begonnen, Eier zu legen. Täglich, nicht, wie bei normalen, nicht qualgezüchteten Hühnern zwei Dutzend pro Jahr. In wenigen Monaten, wenn altersbedingt die 'Legeleistung' schon wieder nachlässt, wären sie, wie die, die leider nicht befreit werden konnten, umgebracht worden, so wie all ihre männlichen Geschwister unmittelbar nach dem Schlüpfen. Unabhängig von der Gestaltung des Gefangenenlagers leiden die Hennen unter ihrer Gefangenschaft und unter der Qualzüchtung."
Übrigens nutzen die Hühner den "Auslauf" in "Freilandhaltung" nur zu einem Bruchteil, da er in der Regel kaum Deckung bietet. Dafür kommt es durch die viel zu großen Gruppen vermehrt zu aggressivem Verhalten bis hin zu Kannibalismus.
Die Vegetarierpropaganda, die lediglich den direkten Verzehr der Leichen, nicht aber den Mord für Ei- und Milchkonsum, ablehnt, ist daher zynisch anmutender Hohn. Gleiches gilt für Tierschützerpropaganda, die um marginale Unterschiede zwischen "Legebatterien" und "Kleinvolieren" feilscht und damit "Bodenhaltung" und eben "Bio-" und "Freilandhaltung" zumindest implizit, meist sogar ausdrücklich, gutheißt, statt Tierrechte und damit die einzig ethisch vertretbare Lebensweise - Veganismus - zu fordern.
"Während viele Tierschützer weder Kosten noch Mühen scheuen, um beispielsweise Hunde aus Tötungsstationen in Spanien zu holen, bringen sie gleichzeitig mit einem Fingerschnippen zahllose Nichtkuscheltiere in andere Arten von Tötungsstationen: in diesem Fall Eintagskücken zur Vermusung oder Vergasung in der Brüterei, ausgelaugte Hennen zum Kehle aufschlitzen im Schlachthaus", so Tanja Mueller von Maqi.
Millionenfache Tötung von Vögeln für die menschliche Freßlust ist also, anders als aktuell wieder die als "Keulung" euphemisierte Massentötung aufgrund der Vogelgrippehysterie den Eindruck erweckt, Alltag. Das Vogelgrippe-Virus H5N1 wird übrigens kaum, wie vielfach kolportiert, durch infizierte Zugvögel verbreitet. Vielmehr verbreitet der Handel mit Produkten der "Geflügelindustrie" - von Leichenteilen bis zu Exkrementen - das Virus.
Angesichts dessen mag die Befreiung von nur drei Hennen wenig erscheinen. Doch für jedes einzelne gerettete Tier bedeutet es das Leben.
Die Aktion wurde dokumentiert, Bilder dazu sind auf der Website der Tierrechtsinitiative Maqi (unter http://tierrechtsbilder.de) zu finden.
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.
Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Brauhausgasse 2, D-63628 Bad Soden-Salmünster, Tel. 06056/9177888, mail@maqi.de, http://maqi.de.