GNZ-Leser reden mit

Mit der Sekte „Universelles Leben“ setzt sich Tanja Mueller kritisch auseinander. Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Kürzungen [wesentliche Kürzungen in eckigen Klammern ergänzt, TM] behalten wir uns vor.

Aufklärung tut Not

Die Sekte „Universelles Leben“ engagiert sich nicht nur für Kirchenaustritte, sondern seit Jahren immer stärker auch in den Bereichen des Tierschutzes. Die Plakate mit Tierköpfen, auf denen zum Beispiel der Slogan „Was Augen hat, essen verantwortungsbewusste Menschen nicht“ zu lesen ist, kennen bestimmt die meisten Leser. Gerade über diese Schiene wird meiner Ansicht nach versucht, sich Sympathien zu sichern und damit weitere Anhänger zu gewinnen.

Dass Interessierte über solches Material meist auf direktem Weg zur Internetseite der Sekte gelangen können, wo sie dann mit deren Lehren konfrontiert werden, versteht sich wohl von selbst. So wird dort auch ein Buch beworben (Autorin ist die „Prophetin“ Gabriele Wittek selbst), in dem es unter anderem heißt: „Seit nahezu 2000 Jahren ernten die Juden von einer Fleischwerdung zur anderen, was sie damals und auch in ihren weiteren Einverleibungen gesät haben.“ [("Das ist Mein Wort, Alpha und Omega, Das Evangelium Jesu, Die Christus- Offenbarung, welche inzwischen die wahren Christen in aller Welt kennen").]

Doch durch das vordergründig sympathische Auftreten der Anhänger und ihr „Mitgefühl für Tiere“ lassen sich leider viele Menschen blenden. [So verteilt seit geraumer Zeit auch ein Gelnhäuser Tierschutzverein (die "Tierhilfe e.V.") Broschüren usw. der Sekte sowie ihr nahestehender Firmen (u.a. sogenannte "Christusbetriebe") und Organisationen. Durchaus seriöse Anliegen, wie z.B. die Kritik an Kirchen/Sekten an sich oder Engagement gegen Tierausbeutung werden meiner Meinung nach hier leider zu einem Deckmantel, unter dem es sich dank des Unwissens vieler Mitbürger über die Lehren dieser Sekte gut agieren läßt.] Besonders schade ist es natürlich, dass die Kritik am Universellen Leben hauptsächlich von Vertretern anderer Glaubensgemeinschaften kommt, bei denen die Vermutung nahe liegt, dass sie selbst nur um Anhänger bangen.

Aufklärung von unabhängiger Seite tut hier dringend Not, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen in den Bann des Universellen Lebens geraten. [Unabhängige Infos zum Universellen Leben gibt es z.B. im Internet unter http://maqi.de/ul.]

Tanja Mueller
[Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus]
Bad Soden-Salmünster

Gelnhäuser Neue Zeitung, 15. November 2005, S. 28
[zu einem Artikel in der GNZ, in dem ein Dekan Happel sich über die Kirchenaustrittsaufrufe des Universellen Lebens beklagte]

Autorin:Tanja Mueller
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de