Pressemitteilung

Hühnerbefreiung: 36 Tiere aus Legebatterie gerettet

In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2000 wurden bei einer länderübergreifenden Aktion der Tierrechtsinitiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" 36 Hennen aus einer Legebatterie befreit. Sie fanden im benachbarten Ausland und Deutschland ein neues Zuhause, wo sichergestellt ist, daß sie nicht, sobald sie nach einem Jahr weniger Eier legen, umgebracht werden, um als Suppenhuhn im Magen eines Leichenfressers zu enden - die mittlere Lebenserwartung von Hühnern beträgt etwa 20 Jahre.

"Es war noch schlimmer als ich es mir vorgestellt habe", so ein erschütterter Aktivist, der zum ersten Mal eine solche Anlage betreten und sich nun bei der Befreiungsaktion über zwei Stunden darin aufgehalten hatte. Bildaufnahmen können nur einen Bruchteil der Realität vermitteln, es ist etwas ganz anderes, zwischen abertausend Vögeln in endlos scheinenden Käfigreihen zu stehen. Schon die schmalen Gänge zwischen den Reihen wirken klaustrophobisch. Von den Federn vieler Vögel sind nur noch die Kiele übrig, die aus der nackten, häufig von quälenden Insekten übersäten Haut ragen. Nicht selten haben die Hennen gebrochene Knochen, wenn sie sich in der qualvollen Enge zwischen Gitterstäben oder im Kotförderband einklemmen, weil der Aufbau der Kalkschale des fast täglich gelegten Eis der Knochensubstanz Kalzium entzieht (natürlicherweise legen Hühner, vorausgesetzt, daß sie keine Qualzüchtungen sind, jährlich etwa sechs Eier, da das Legen der Fortpflanzung, nicht etwa der Ernährung anderer Spezies dienen soll, wie bei allen Vögeln). Das anhaltende Gackern der Hühner wird gelegentlich unterbrochen von einem Schrei, der an das Wimmern eines menschlichen Säuglings erinnert. Staub- und Federpartikel, die die Luft erfüllen, jucken auf der Haut, die durch die von der Körperwärme der unzähligen Tiere aufheizte Luft schweißnaß ist. Der Gestank, das giftige Ammoniak aus dem Kot ist für die Menschen kaum zu ertragen, die Hennen müssen den Rest ihres kläglichen Lebens darin verbringen - mit Ausnahme derjenigen, die befreit werden. Und immer bleibt das bedrückende Gefühl, alle anderen Tiere zurücklassen zu müssen.

Nicht alle befreiten Vögel befanden sich in den Käfigen. "Häufig kommt es vor, daß ein Huhn aus einem Käfig entkommt, wenn neue eingesetzt oder die Leichen derjenigen, die die Tortur nicht überlebt haben, eingesammelt werden", erklärt der Sprecher der Initiative, Achim Stößer. "Niemand macht sich die Mühe, sie wieder einzufangen, so daß sie verdursten. Diesmal saßen zwei in den Gängen, sie waren schon so erschöpft, fast apathisch, daß wir sie mühelos mitnehmen konnten. Sie wären wohl wenig später gestorben."

Wer immer auch nur ein Ei eines solchen Tiers ißt, ob als Omelett, in nichtveganen Kuchen oder Nudeln, ist dafür mitverantwortlich, daß es diese Qual einen weiteren Tag lang erdulden muß und nach einem Jahr umgebracht wird.

Obwohl im vergangenen Jahr selbst das Bundesverfassungsgericht die an sich offensichtliche Tatsache festgestellt hat, daß die Käfighaltung Tierquälerei ist, hat sich für die Millionen Tiere, die allein in Deutschland unter diesen Bedingungen eingesperrt sind, nichts geändert, da die Anlagen Bestandsschutz genießen. Solange die Gesetze das Unrecht zulassen, sind auch illegale Maßnahmen dagegen nicht nur legitim, sondern ethisch notwendig, wie es der "Diebstahl" von Sklaven im Zug der Sklavenbefreiung oder Fluchthilfe für "Republikflüchtlinge" waren, und Maqi wird sich mit allen ethisch vertretbaren Mitteln für die Befreiung der Tiere einsetzen.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus", c/o Achim Stößer, Hagenbacher Str. 6, D-76187 Karlsruhe, 0721/758379, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de