Voice-Leserbriefe

Voice Nr. 28, Januar 2002

Zu: "PeTA - eine Organisation gegen Tierrechte?"

"Der PeTA-Artikel war überfällig - Dank an den Verfasser. Viele UnterstützerInnen von PeTA wissen vermutlich gar nicht, wen und was sie unterstützen. Solche Organisationen schaden den Tierrechten nur und das sollte jeder wissen, der PeTA unterstützt. Die Tierausbeutung hat solche Ausmaße, dass es wichtig ist, Spreu vom Weizen zu trennen. Es gibt sicher noch mehr Organisationen, über die ähnliches zu berichten wäre und hoffentlich auch wird. Ich denke es wäre ehrlicher, wenn PeTA sich 'Tierschutzorganisation' nennen würde.

Spenden sind sicher am besten bei kleinen Tierrechtsgruppen aufgehoben, die aus Idealismus und Überzeugung für die Sache kämpfen, können jedoch kein Ersatz dafür sein, selbst vegan zu leben und aktiv zu werden."

Andreas, Schmallenberg

"Wieder so ein völlig einseitiger und vor allem unnötiger Hetzartikel gegen eine andere Tierrechtsorganisation. Wenn hören wir endlich auf uns gegenseitig zu bekämpfen? Was bringt das eigentlich den Tieren? Null und gar Nichts! Wie immer geht es darin in erster Linie um Neid und Selbstprofilierung, denn im Gegensatz zu Achim Stößer schaffen es PeTA durch Ihre provokativen Kampagnen a la Benetton und auch durch Zusammenarbeit mit Prominenten immer wieder, den Tierrechtsgedanken in die Öffentlichkeit zu tragen. Achim Stößer dagegen wird auf diese Weise, ein unbeachteter, selbstherrlicher Fanatiker bleiben.

Leider kann ich nicht auf seine unzähligen Kritikpunkte eingehen, von denen sicher auch einige teilweise berechtigt sind, denn das würde den Rahmen dieses Leserbriefes sprengen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass PeTA in der Vergangenheit sehr viel Positives für die Verbreitung der Tierrechte erreicht hat und immer noch tut, was in diesem Artikel natürlich völlig verschwiegen wird. Besonders gestört hat mich seine unnötige Kritik an Stepahnie[sic!] Kindermann. Anstatt froh zu sein, dass es überhaupt vegane Prominente wie sie gibt, die den Veganismus nicht nur für sich leben, sondern Ihr Publizität nutzen, um ihn auch über die Medien zu verbreiten, erhält sie nun auch noch Kritik aus den 'eigenen' Reihen, nur weil Sie ein Pferd hat. Was macht Achim eigentlich mit seinen befreiten Hühnern und Enten? Entlässt er sie irgendwo, weit ab von der Zivilisation, in die Freiheit? Oder bringt er sie zurück in die Knecht- und Gefangenschaft der Menschen unter Umständen sogar zu Leuten, die selber noch nicht einmal 'konsequent' vegan leben und milchverseuchte Sojajoghurts schlürfen? Haben wir eigentlich wirklich keine anderen Feindbilder mehr?

Das Schlimme an Achim Stößer ist jedoch, und darum ist er für mich völlig unglaubwürdig, dass er sich als Maß aller Dinge sieht. Er ist der perfekte Veganer. So und nicht anders. Selbstkritik kennt er nicht. Er kritisiert nämlich nicht nur Menschen, die eventuell noch nicht so weit sind wie er, sondern auch die Wenigen, die einen Schritt weiter gegangen sind. Siehe seine Einstellung und zahlreichen Äußerungen gegen die Rohkost. Ja Achim, als konsequenter Rohköstler kann man halt nicht mehr in den Aldi gehen, gelle? Und wer ist nun der nächste auf deiner Liste? Vielleicht Georg Hemprich, der selber auch mit Pferden arbeitet. Oder vielleicht Andreas Hochhaus, weil er Inserate von Lebe Gesund in der VOICE veröffentlicht? Die Liste der möglichen Kandidaten ist bestimmt endlos.

Aber zum Glück haben wir ja noch unseren Achim, der seine Hühner und Enten, sogar im Winter, vorbildlicherweise, nackt befreit und dafür wochenlange Fußmärsche in Kauf nimmt. Denn wer Kleider kauft und Auto fährt, ist konsequenterweise ja auch kein richtiger Veganer, oder Achim?"

Peter, Winterthur

"Unbestreitbar sind einige PeTA-Aktionen nicht mit Tierrechten zu vereinbaren, deshalb aber diese Organisation, die ohne Zweifel, für die - Tiere trotz allem schon viel erreicht hat, pauschal durch den Dreck zu ziehen, ist wohl nicht der richtige Weg, für die Tiere Gutes zu tun. Beim Großteil der Bevölkerung endet der Tierschutz eh noch bevor die Tierrechte angefangen haben, und so werden die 'Ausrutscher' von PeTA, als solche, nämlich gar nicht wahrgenommen.

Wo wohl Achim Stößer Theologie studiert hat, dass er, ohne es auch nur in Frage zu stellen, Jesus zum Fleischfresser degradiert? Dass er ihn fast im gleichen Atemzug auch noch mit der Komikfigur[sic!] 'Asterix' vergleicht ist mehr als geschmacklos.

Es ist wirklich zu leichtgläubig von Achim Stößer, dass er der von der katholischen Kirche seit 2 Jahrtausenden zensierten und ständig veränderten Bibel einfach jedes Wort glaubt. Die Bibel wurde unzählige Male umgeschrieben und korrigiert. Zum Teil passierten heute bekannte Übersetzungsfehler oder der Text wurde wissentlich der Zeit 'angepasst'. Trauriger Höhepunkt dieser 'Bemühungen' ist die Manipulation der katholischen Kirche an den 10 Geboten im alten Testament. Aus "du sollst nicht töten" wurde klammheimlich bei der Einheitübersetzung von 1980, "du sollst nicht morden". Obwohl der Unterschied zwischen "töten" und "morden" auf den ersten Blick unbedeutend erscheint, hat er weitreichende Konsequenzen Morden ist ein sehr eingeschränkter Begriff, der nur zwischen Menschen gebraucht wird. Dies ist leider kein Einzelfall. In den englischen Übersetzungen der Evangelien kommt 19 mal das Wort 'Fleisch' als Nahrungsmittel vor. Im Original findet man aber an diesen Stellen immer allgemeinere Bezeichnungen wie z.B. 'Nahrung', 'Essen', 'alles Essbare' etc., jedoch nie den Begriff 'Fleisch'. Der von Achim Stößer erwähnte Text im Lukas-Evangelium mit dem gebratenen Fisch, ) den Jesus gegessen haben soll, findet sich im Evangelium des vollkommenen Lebens nicht. Übrigens findet man ihn auch in den anderen Evangelien sicher nicht. Das ist aber normal, da nicht alle Begebenheiten in allen Evangelien aufgeschrieben wurden. Es ist sehr schwer herauszufinden, was erfunden wurde und was der Tatsache entspricht. Eine Tatsache ist aber, dass, seit Jesus gewirkt hat, die Tieropfer abgeschafft worden sind (sie waren zu seiner Zeit in den Tempeln noch ein großes Geschäft). Und dies ist eindeutig historisch zu belegen. Auch diese Aussage von Paulus ist interessant: "Jesus befahl mir, dass ich kein Fleisch esse und keinen Wein trinke, sondern nur Brot, Wasser und Früchte, damit ich rein befunden werde, wenn er mit mir reden will". Diese Aussage befindet sich natürlich nicht in der zensierten offiziellen Bibel, aber immerhin im Toledoth Jeschu (Das Leben Jesu nach jüdischen Quellen, Toledoth Jeschu, Ausgabe Krauss, Berlin 1902, S. 113). Auch das Paschalamm (Osterlamm), dass[sic!] während des Abendmahls serviert worden sein soll, ist laut anderen Quellen nichts anderes als ein Übersetzungsfehler (Ob gewollt oder ungewollt bleibt dahin gestellt). Das griechische Wort 'to pas-cha' wurde von Luther einfach als 'Osterlamm' , wiedergegeben und von fast allen nachfolgenden Ausgaben übernommen. Die ursprüngliche und damals alleinige Bedeutung dieses Wortes war aber 'Ostermahl', was aus Zwiebeln (oder Tomaten), Brot und (ungegorenem) Wein bestand. Das letzte Abendmahl war also rein vegeatrisch [sic!].

Schade, dass die VOICE mit dieser Veröffentlichung Hand bietet, dass die Verunglimpfungen, Neidereien und Streitereien in der 'Tierschutz/rechts-Szene' einmal mehr publik gemacht wurden.

Sylvia, Winterthur

"Dieser gelungene Bericht über eine seltsame Organisation war längst überfällig. In einer Fortsetzung könnte auch unter anderem mal die Frage beantwortet werden, wie oft das deutsche PeTA-Ehepaar Ullmann-Fischer für PeTA-Zwecke in die USA fliegt und wieviel Gehalt sie bekommen, während sich viele namenlose Tierrechtlerinnen und Tierrechtler ausnahmslos ehrenamtlich und mutig für die Tiere einsetzen."

Hans-Jürgen, Kelkheim

"Bei allem Respekt vor der Fleißarbeit und dem sonstigen Engagement von Achim Stößer: Ich halte es nicht für richtig, dergleichen Hickhack in VOICE seitenlang auszubreiten. Die so unsäglich aufgesplittete Tierrechts- und Tierschutzbewegung leidet seit eh und je unter ihren ewigen gegenseitigen Anfeindungen, Spaltereien, Streitigkeiten, Zerwürfnissen - sowohl innerhalb vieler Organisationen als auch zwischen ihnen, was einer der Gründe für ihre andauernde politische Erfolglosigkeit ist. Da ist die gegnerische Seite leider anderen Kalibers.

Was da über PeTA überscharf vorgebracht wird, mag ja im einzelnen zutreffen, ändert aber nichts an ihren Verdiensten und den kreativen und originellen Einfällen in der Öffentlichkeitsarbeit. Es geht nicht an, eine solche Organisation nur madig zu machen. Dergleichen dürfte viele Leser eher mutlos machen als motivieren.

Zu behaupten, es mag "einige Tierrechtler" bei PeTA geben, ist ein starkes Stück und dürfte als beleidigend empfunden werden.

Wer an PeTA oder an sonstwem etwas auszusetzen hat, soll sich mit seiner konstruktiven (und nicht aggressiv-feindlichen) Kritik an den jeweiligen Verband wenden, es aber unterlassen, die Auseinandersetzung coram publico auszubreiten, egal, ob dem Betroffenen Gelegenheit zur Gegendarstellung geboten wird oder nicht.

Mehr positiv-kritische Solidarität und gegenseitige Toleranz sind vonnöten."

Edgar, Düsseldorf

Voice Nr. 29, April 2002

Zum Leserbrief von Hans-Jürgen, Kelkheim

»Was in der VOICE über PeTA verbreitet wurde, schadet nicht PeTA sondern vielmehr den Verfassern und Neidern selbst. In aller Kürze (denn Milliarden geschundener Tiere warten auf unsere Hilfe!) zum Leserbrief des Hans-Jürgen Lutz. Lieber Hans-Jürgen, das "deutsche PeTA-Ehe- paar" heißt nicht Müller-Fischer. Wer soll Fischer sein und was ist ein PeTA-Ehepaar? Der 2. Vorsitzende heißt Ullmann und dessen Ehefrau heißt Müller. Ich kann dir auch gerne die Frage beantworten, "wie oft das deutsche PeTA-Ehepaar in die USA fliegt und wie viel Geld sie bekommen". Ich war bisher zweimal in Amerika und das jedes Mal auf eigene Kosten, lieber Hans-Jürgen. Herr Ullmann reist einmal jährlich zum internationalen PeTA-Treffen in die USA und das für maximal eine Woche, was bekanntlich wegen der Zeitumstellung, der langen An- und Rückreise mehr Stress als Vergnügen bedeutet. Und die Gehälter: Ich arbeite seit 22 Jahren ehrenamtlich im Tierschutz, seit circa 7 Jahren ausschließlich ehrenamtlich bei PeTA. Ansonsten orientieren sich die Gehälter bei PeTA an den Gehältern des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und die liegen bekanntlich am unteren Level. Wer so unsauber recherchiert und so unsachlich argumentiert arbeitet unprofessionell. Schade, die leidenden Tiere hätten wirklich mehr ver- dient.«

Andrea, Stuttgart

Zum Leserbrief von Peter, Winterthur

»Peter beschwert sich über die Hetze gegen PeTA und macht dasselbe mit Achim Stößer. Man kann doch, auch wenn man Kritik übt, höflich und sachlich bleiben. Achim als selbstherrlichen Fanatiker zu beschimpfen finde ich nicht ok. Angesichts der vielen Skandale im Spendenbereich wie zum Beispiel beim Deutschen Tierhilfswerk, wo die Spender jahrelang betrogen wurden, bin ich froh, wenn man erfährt, was die Organisationen denn so alles mit den Spenden- geldern machen.«

Sabine, Dorfen

Zu einigen Leserbriefen

»Ich war über die Reaktion, die Achim Stößers Artikel über PeTA bei einigen Lesern ausgelöst hat, mehr als erstaunt! Markus Schaak kritisiert öffentlich den Deutschen Tierschutzbund. Paul Watson kritisiert öffentlich Greenpeace. Wieso sollte Achim Stößer PeTA nicht öffentlich kritisieren dürfen?! Er hat in dem Artikel niemanden beleidigt - warum wird auf den Artikel teilweise mit Beleidigungen reagiert? Und warum werden diese gedruckt?«

Ute, Karlsbad

Zu einigen Leserbriefen

»Bemerkenswert, daß alle drei Leserbriefe, die sich gegen meinen Artikel aussprechen, einhellig der Ansicht sind, die Kritik an PeTA sei (wenigstens "zum Teil") berechtigt: "[S]eine unzähligen Kritikpunkte [...], von denen sicher auch einige teilweise berechtigt sind" (Peter Beck), "Unbestreitbar sind einige PeTA-Aktionen nicht mit Tierrechten zu vereinbaren" (Sylvia Laver), "mag ja im einzelnen zutreffen" (Edgar).

Ich bin gern zu einer Konzession an Edgar bereit: wenn es, wie er sagt, "als beleidigend empfunden werden" dürfte, "[z]u behaupten, es mag ‚einige Tierrechtler' bei PeTA geben" - nun, zwar habe ich noch nie verstanden, wieso ein Gros der Leute (vermeintliche) "Beleidigung" als so viel gravierender erachtet als jegliche noch so fatale Tierrechtsverletzung, aber bitte, ich nehme diese "Behauptung" zurück: es gibt bei PeTA also keine Tierrechtler. (Spätestens nach Kenntnis dieses PeTA-Artikels oder des von Günther Rogausch geschriebenen kann sich ohnehin niemand mehr ernsthaft Tierrechtler nennen, der bei PeTA involviert ist.)

Er schreibt, Kritiker sollten sich "an den jeweiligen Verband wenden, es aber unterlassen, die Auseinandersetzung coram publico auszubreiten." Nun habe ja ich mich zum einen, wie dem Artikel zu entnehmen ist, sehr wohl - ohne akzeptables Ergebnis - an PeTA gewandt, zum anderen tut er damit genau das, was er mir vorwirft: er hat sich keineswegs an Maqi oder mich gewandt, sondern seine Kritik "coram publico", in aller Öffentlichkeit, ausgebreitet, andernfalls hätte ich ihm zugestimmt, daß die Tierrechtsbewegung "aufgesplittet" ist, der einzig logische Schluß kann aber keineswegs sein, mit Tierrechtverletzern wie PeTA oder leichenfressenden Tier"schützern" zu paktieren, sondern muß im Gegenteil zwangsläufig zu einer konsequenten, tierrechtskonformen, antispeziesistischen und somit veganen, eben bezüglich aller essentiellen Aspekte homogenen Tierrechtsbewegung (vgl. Maqi-Agenda) führen. Und selbstverständlich muß berechtigte (so der Konsens aller abgedruckten Leserbriefe!) Kritik, die auf taube Ohren stößt, öffentlich sein, um eine Wirkung zu erzielen.

Sylvia Laver spricht vom "in den Dreck" ziehen, verwunderlich, daß sie nicht gleich das schöne, selbstentlarvende Wort "Nestbeschmutzer" gebraucht, das verblüffenderweise nicht jene bezeichnet, die das Nest beschmutzen, sondern die, die dies aufzeigen: in den Dreck hat PeTA sich ganz allein begeben, ich habe das lediglich dokumentiert.

Wieso sollte es "geschmacklos" sein, Asterix "im gleichen Atemzug" mit Jesus zu nennen, habe ich doch keineswegs dem fiktiven Gallier zur Last gelegt, wie der fiktive Nazarener Ursache für abermillionenfache biblisch motivierte Morde zu sein, sondern lediglich aufgezeigt, daß beide gleichermaßen keine "Vegetarier" sind, siehe "Furcht und Schrecken sei über allen Tieren" (S. 14), wo auch die restlichen Pseudoargumente ihres Sermons zerpflückt werden. Jedenfalls gibt es zahlreiche Argumente für Veganismus, die wesentlich sinnvoller und deutlich weniger kontraproduktiv sind als die (angebliche) Ernährung des Osterhasen, des Weihnachtsmanns oder anderer religiöser Märchenfiguren.

Peter Beck war auch schon, nachdem Maqi aufgedeckt hatte, daß Radix nichtvegane Produkte als vegan verkauft (siehe http://maqi.de/txt/handel.html), mit von der Partie, als unserer Aufklärung mangels Gegenargumenten übelste Verleumdungen entgegengesetzt wurden. So zeigt sich auch hier wieder seine Nähe zu Radix, wenn er in die von (inzwischen Ex-)Radix-Mitarbeiter Andreas Item gehauene Kerbe schlägt und unterstellt, ich würde bei Aldi einkaufen. Tatsache ist, daß ich allenfalls dann zu Aldi gehe, wenn wir Bananenkisten brauchen, um befreite Tiere zu transportieren, während es zahlreiche Zeugenaussagen gibt, nach denen Radix bei "Vegan-Festivals" den ahnungslosen Opfern Supermarkttoastbrot und Tankstellenbrötchen andreht.

Was bitte schön heißt, ich kritisiere "auch die Wenigen, die einen Schritt weiter gegangen sind", nämlich "Rohköstler"? Ob ich meinen Sellerie roh als Salat, als Suppe gekocht oder paniert und gebraten verzehre, interessiert kein Schwein, kein Huhn und kein Rind. Der einzige, der sich für so etwas interessierten könnte, ist jemand, dem es bei der Ernährung nicht um Tierrechte, sondern um egoistische Motive wie etwa das, Rohkost sei gesünder, geht (was zum einen so pauschal nicht zutrifft, zum anderen den Tierrechten durch die signifikante Beschneidung einer ansonsten veganen Speisenauswahl eklatant schadet, als Beispiel sei nur die hämisch durch die Gazetten gezogene Lebensmittelvergiftung der Teilnehmer eines Schweizer Vegetarierkongresses durch einen Salat aus rohen und somit natürlich toxischen Bohnen genannt). Selbst wenn wir außer acht lassen, daß zu Rohkost ja in der Praxis auch rohe Leichenteile, Rohsäugetiermilch, rohe Eier usw. zählen, ist es absurd, zu behaupten, dies sei ethisch weiter als Veganismus.

Er spricht tatsächlich bei der Ausbeutung von Pferden durch PeTA davon, die Kritik etwa an Kindermann sei "unnötig", so wörtlich "Nur weil sie ein Pferd hat". "Nur"? "Hat"? Soll das heißen, daß die Gefangenhaltung von Tieren aus Eigennutz - hier: zum Reiten - mit den Tierrechten zu vereinbaren sei? Vermutlich ja, solange das Pferd roh ist ... Und das wird allen erstens gleichgesetzt mit der Unterbringung befreiter Hühner. Ansonsten hat er mir anscheinend nichts vorzuwerfen als daß ich Kleidung trage und Atomstrom verwende, indem ich z.B. nachts beim Überqueren beleuchteter Straßen nicht die Augen schließe.

Wie muß es ihn entsetzt haben, daß nicht nur "ein unbeachteter, selbstherrlicher Fanatiker" namens Achim Stößer, sondern auch Günther Rogausch in der TBa einen weit ausführlicheren Artikel über die Machenschaften von PeTA veröffentlichte (was er auch prompt mit einem ähnlich dümmlichen Leserbrief dort quittierte).

Wenn er übrigens fragt, wer denn "der nächste auf [m]einer Liste" sei und Andreas Hochhaus wegen der Inserate in der Voice, hinter denen "Universelles Leben" steckt, die mit Lebensmittelverkauf und der "Initiative zur Abschaffung der Jagd" die Tierrechtbewegung unterwandern wollen, vorschlägt - nun, wie Andreas bestätigen kann, habe ich dieses bereits kritisiert. Als nächstes, um seine Neugier zu stillen, werde ich einem prominenten Philosophen und angeblichen Tierrechtler Fakten und Argumente entgegenhalten, der sich mit seinem Käsepizzafressen und seiner widerwärtigen Antiveganismuspropaganda unglaubwürdig macht.

So kann ich ihm und den anderen Kritikern eigentlich dankbar sein, denn da sie mir offenbar keine Argumente, sondern lediglich verlogene Hetze und religiöse Wahnvorstellungen entgegenzubringen haben, ist dies letztendlich eine kaum eindeutiger vorstellbare Bestätigung, daß meine Ausführungen zutreffen.«

Achim Stößer, Ludwigshafen

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de