Markthalle: Stadt gerät unter Druck
Sekte soll das Feld räumen

In der Markthalle wollen Stadträte von SPD und CDU einen Stand loswerdenund dringen bei der Stadt auf Kündigung. Beide Fraktionen setzen die Stadt unter Druck.

Es geht um den Stand der Erzeugergemeinschaft Gut zum Leben, die Naturkostprodukte anbieten: "Bei dieser Erzeuger- und Vermarktungsorganisation handelt es sich aber nicht um friedfertige Landbauern, sondern um ein Wirtschaftsunternehmen unter dem Dach der sektiererischen Organisation Universelles Leben."

Nach Informationen der Stadträte handelt es sich dabei um Leute, die eine "autoritäre Weltanschauung" vermitteln, "manipulative Psychomethoden" anwenden und eine "noch straffere Ausrichtung als die Scientologie-Organisation'' haben. Bisher hatte die Stadt oder ihr Marktbetrieb VMS darin keinen Grund für eine Kündigung gesehen. Die SPD stellte jetzt allerdings fest, dass an dem Stand seit einigen Wochen eine 30 Seiten starke Broschüre verteilt wird und darin Kunden auch Bücher aus dem Verlag Das Wort - Der Universelle Geist/Leben im Geiste Gottes angeboten werden. Dies ist nach Ansicht der Stadträte ein Grund für die Kündigung. CDU-Fraktionschef Michael Föll meint: "Die Bürger müssen darauf vertrauen können, in einem städtischen Gebäude nicht an Sekten zu geraten, die unter irgendwelchen Deckmäntelchen neue Opfer ködern."


Gert Fach, Stuttgarter Nachrichten, 30. Juni 2001

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