"Apokalypse weltweit"

Die Abrechnung der Gabriele Wittek

Hettstadt/Greussenheim (tito). Mit bisher noch nie da gewesener Offenheit hat Gabriele Wittek in der ersten Ausgabe des neuen UL-Journals "Das Friedensreich" (12/00) "Fehlentwicklungen" angesprochen, die sich nach dem Urteil der "Prophetin" in der vormaligen "Bundgemeinde Neues Jerusalem" vollzogen haben. Letztere galt jahrelang als erweiterter Führungszirkel.

Wittek beklagt Umstände, die erklären, warum nicht alle "Christusbetriebe" den gewünschten Profit brachten. "Viele haben die Lehren und Hinweise an sich selbst nicht verwirklicht." Manche hätten sich als "Unchristen" erwiesen.

Wittek verkündet Konsequenzen. Gott habe die Natur und die Tiere den Menschen weg genommen und in die Hände von Geistwesen und göttlichen Wesen der Natur (Saamlin) gelegt.

Noch drohender äußert sich die "Posaune Gottes" in einer "Offenbarung" Ende Februar. "Hört auf, eure Mitgeschöpfe, die eure Tiergeschwister sind, zu verzehren." Würden die Menschen diese Warnung abermals "dem Wind übergeben", folgten unausweichlich weltweite Katastrophen, die Hunderttausende hinweg raffen würden. "Die weltweite Apokalypse ist im Gange."

Schuldzuweisungen und Endzeit-Szenarien dürften den ohnehin beachtlichen Druck auf die UL-Anhänger weiter erhöhen. Ein Aussteiger aus dem UL, der nicht genannt werden will, sieht weitere Veränderungen bei den "Christusbetrieben" voraus. Was nicht profitabel sei, werde "den Bach runter gehen."

Thema intern

Was unterscheidet das "Universelle Leben" von der Katholischen und der Evangelischen Kirche? Vor allem eines: Keine der Amtskirchen hat eine "Prophetin der Jetztzeit", die aktuelle "Botschaften Gottes" verkündet. Schneller und radikaler, als es bei den großen Kirchen jemals geschehen könnte, ändert so die Glaubensgemeinschaft aus Würzburg ihre Richtung, ihre Ideologie.

Was "Prophetin" Gabriele Wittek verkündet, ist "das absolute Gesetz". So lässt sich absolut exakt bestimmen, wie Menschen und Geld eingesetzt werden, um die Ziele des UL zu erreichen. Heute ist es das Friedensreich für Tiere und die Natur. Was wird morgen sein? Spannend vor allem für die, die durch Gebet, Geld und ihrer Hände Arbeit dazu beitragen, dass das UL wächst und gedeiht.

Vorgeschmack

Standpunkt

Heute so, morgen so. So schnell sich die Prioritäten bei der Glaubensgemeinschaft "Universelles Leben" ändern, so schnell fällt der Schatten der Ungnade über "Urchristen". Plötzlich ist "Unchrist", wer gestern noch zu den Auserwählten zählte. Nur ein Widerspruch. Ein anderer wird im Umgang mit den Menschen deutlich. "Selig sind die Sanftmütigen" - so lautet die Theorie. Doch im Umgang mit Kritikern ziehen die Juristen des Glaubens- und Wirtschaftsimperiums ganz andere Saiten auf. Schon wer unbequeme Fragen stellt, wird zum Handlanger der Amtskirchen oder zum "Hofschreiber" gestempelt. Wer sich gar vor Gut Greußenheim blicken lässt, wird schnell von einem "Gewappneten" - so heißt der Sicherheitsdienst des UL - aufgespürt und fotografiert. Ein Vorgeschmack auf das "Friedensreich", das dort entstehen soll.


Main-Post, 25. Mai 2001

Internet:http://maqi.de/ul