Millionen Tiere, Hunde und Katzen ebenso wie Fische, Nager, Vögel und zahlreiche andere, werden systematisch von ihren "Besitzern" vergiftet. "Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu", steht auf manchen Zigarettenpackungen. Menschen - doch was ist mit anderen Tieren?
Hunde, die Passivrauch ausgesetzt sind, haben beispielsweise ein um 60 Prozent höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Besonders gefährdet sind dabei Hunde mit kurzen und mittellangen Nasen. Langnasige Hunde sind wiederum von einem durch Passivrauchen doppelt so hohen Risiko an Nasenkrebs bzw. Nasennebenhöhlenkrebs zu erkranken betroffen (Quelle: "Passiv-Rauchen beeinflusst die Gesundheit von Haustieren", "Rauch gefährdet Hund, Katz & Co"). Der Länge der Nase kommt daher eine große Bedeutung zu, weil die Nasenschleimhaut schädliche Luftpartikel aufnimmt. Dieser Reinigungsmechanismus ist bei Hunden mit längerer Nase aufgrund der anatomischen Verhältnisse effizienter, so daß schädliche Partikel hauptsächlich in der Nasenschleimhaut hängen bleiben und nicht weiter in die Bronchien gelangen.
Jährlich müssen in Deutschland fast 15000 Kleinkinder wegen Nikotinvergiftung behandelt werden. Schon die in einer einzigen Zigarette enthaltene Nikotindosis ist für ein Kleinkind tödlich. Zigarettenkippen sind noch giftiger und somit gefährlicher als Zigaretten oder Zigarettenteile (siehe "Raucher sind Mörder"). Was für menschliche Kleinkinder gilt, gilt auch für Hundewelpen, die spielerisch Zigarettenkippen und damit tödliches Gift aufnehmen. So können bereits geringe Mengen Nikotin Symptome wie Unruhe, Erbrechen, Durchfall, beschleunigte Atmung und Krämpfe auslösen, höhere Nikotindosen führen zur Atemlähmung und zum Kreislaufzusammenbruch. Vergiftungsgefahr besteht dabei nicht nur durch herumliegenden Tabak, Zigaretten, Zigarren oder Zigarillos, sondern auch durch Schnupftabak, Nikotinpflaster oder -kaugummis.
Katzen sind wie Hunde durch Raucher krebsgefährdet. Das Risiko passivrauchender Katzen, beispielsweise an einem Lymphom (dem bei Katzen häufigsten Tumor) zu erkranken, ist zweieinhalb-, nach mindestens fünf Jahren Passivrauchen mehr als dreimal so hoch wie bei Nichtrauchern (Quelle: "Environmental Tobacco Smoke and Risk of Malignant Lymphoma in Pet Cats"). Lebt die Katze in einer Wohnung mit zwei rauchenden Personen, vervierfacht sich das Krebsrisiko sogar (Quelle: "Zigarettenrauch schadet Katzen").
Nun werden aber nicht nur viele Katzen, sondern auch die meisten kleineren (und somit auch schneller atmenden, also mehr Gift aus der Raucherluft aufnehmenden) "Haustiere", Nager wie Meerschweinchen, Hamster, Mäuse, Ratten, aber auch Kaninchen, Echsen, Amphibien usw. in Wohnungen (oft noch dazu in Käfigen oder Terrarien) eingesperrt, ohne die Möglichkeit diese zu verlassen und damit dem Rauch zu entkommen (falls sie, dank Gewöhnung und mangels Kenntnis der Gefährdung überhaupt Tabakrauch meiden würden, wenn sie könnten).
"Giftige Pflanzen und Putzmittel, Alkohol, Zigaretten und -kippen [...] Alkohol und Zigaretten wegschließen, Kippen nicht im Aschenbecher liegenlassen" ("Ratten", Gisela Bulla, Gräfe und Unzer, 2001), vgl. Abb. aus "Pfiffige Ratten", Andrea Langos, Kosmos, 1997;| Bildnachweis: |
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| arpix.de, tierrechtsbilder.de |
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Kanarienvögel wurden früher als lebende Alarmananlage zur Erkennung von Gas in Bergwerken eingesetzt. Sie fielen bereits in ihren Käfigen tot von der Stange, ehe die Bergleute überhaupt etwas vom einströmenden Gas bemerkten. Vögel, gerade kleine wie Kanarien, Finken oder Wellensittiche, sind natürlich allein schon aufgrund ihrer geringen Körpergröße weitaus anfälliger für Giftstoffe in ihrer Atemluft.
Sind Fische nicht - im Aquarienwasser - vor der cancerogenen, rauchverpesteten Luft sicher? Zum Thema Fische und Rauch finden sich überwiegend Informationen zur Zubereitung toter Fische, dem Räuchern, denn auch unter Fischen sind die Todeszahlen durch Angeln, Fischerei und "Speisefischzucht" enorm. Doch auch in Aquarien sind die Tiere gefährdet, u.a. durch Rauchen. Zum einen nehmen viele Fische (wie auch aquatile Amphibien) sehr wohl Luft von außerhalb des Wassers auf, zum anderen müssen sie ja auch im Wasser (über die Kiemen) atmen. Wasser, in dem sich durch Raucher Nikotin und andere Giftstoffe aus der Luft angereichert haben.
"Daß auf der Welt mehr Menschen durch die Zigarette sterben, als durch Alkohol, Heroin, Kokain, Auto- und Flugzeugunfälle, Aids und Mord zusammen" (Quelle: "Komm ins Land der Leichen") verschweigt die nichtmenschlichen Opfer.
| Autor: | Achim Stößer |
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