Antiveganismuspropaganda im Skeptiker

Fatale Folgen von Rohkosternährung bei Kleinkindern

Irmgard Oepen

Eine wahrscheinlich lebenslange Behinderung wird die kleine Sandra davontragen, die im Alter von vierzehn Monaten geschwaecht und teilnahmslos, fast im Koma, in eine Kinderklinik eingeliefert wurde. Eine Blutuntersuchung ergab, daß Sandra unter massivem Vitaminmangel litt. Die Eltern konnten das kaum glauben, weil sie als überzeugte Rohköstler das Kind ausschließlich mit frischem Obst, geraspeltem Gemüse und Getreideschrot gefüttert hatten. In den ersten acht Monaten hatte sich Sandra auch normal entwickelt, krabbelte umher und versuchte zu stehen. Danach verlernte sie plötzlich, was sie schon beherrscht hatte, und wurde immer hilfloser. Die reine Rohkost ohne tierische Produkte (veganische Kost) enthält kein Vitamin B12 und zu wenig Eisen, erklärte Ursula von Schenck, Kinderärztin an der Humboldt-Universität Berlin. Vitamin B12 ist aber lebenswichtig für die Blutbildung und für die Entwicklung des Nervensystems. Kinder brauchen daher vor allem in den ersten Lebensjahren unbedingt auch tierische Kost, wenn schon kein Fleisch, dann wenigstens reichlich Milchprodukte und Eier.

Die rettende Vitaminspritze wirkte wie ein Wunder, heißt es in einem Bericht von Andrea Bischoff in der Zeit vom 15. 12. 1995 über das Kinderschicksal. Nach wenigen Stunden kam das Kind wieder zu sich und lachte die Mutter erstmals seit Wochen wieder an. Die Blutwerte normalisierten sich nach drei Wochen. Aber die Entwicklung des Kindes ist offenbar schwer geschädigt. Mit zwei Jahren konnte Sandra nicht stehen und auch noch kein Wort - nicht einmal "Mama" - sprechen.

Die starke Behinderung ist darauf zurückzuführen, daß die Mutter, die das Kind gestillt hatte, wegen ihrer eigenen jahrelangen Mangelernährung mit ihrer Milch kein Vitamin B12 mehr abgeben konnte. Zwar bilden Erwachsene bei normaler Ernährung in ihrem Körper große Depots von Vitamin B12, so daß sie veganische Kost (ohne tierisches Eiweiß) jahrelang ohne Mangelerscheinungen verkraften können. Das ist bei Kindern anders, da sie ein solches Depot noch nicht besitzen und außerdem wegen des Wachstums einen erhöhten Bedarf an Vitamin B12 haben.

Kinderärzte warnen wegen der Bedeutung tierischer Produkte insbesondere bei Kleinkindern vor Außenseiterdiäten in der Kinderernährung (vgl. Skeptiker 4/92, S. 110). Als besonders riskant stufen Experten ein:

Dagegen wird eine ovo-lakto-vegetabile Ernährung, d.h. Pflanzenkost mit Ei- und Milchprodukten, auch von Kindern vertragen. Eltern sollten aber vor ihrer Anwendung einen Kinderarzt zu Rate ziehen. Dabei gelte es, nichts zu übertreiben, aber auch nichts völlig zu verbieten, empfiehlt Katharina Dokoupü, Ökotrophologin an der Kinderpoliklinik München. Wer sein[sic!] Kind, der Umwelt und den Tieren etwas Gutes tun wolle, so die Empfehlung, kaufe Produkte aus ökologischem Anbau und artgerechter Tierhaltung. Von dort bezögen auch Hersteller von Babykost einen Großteil ihrer Rohstoffe. Denn für Babynahrung hat Deutschland weltweit die strengsten Schadstoffbestimmungen.

Veganismus ungerechtfertigt diskreditiert

[Wesentliche Kürzungen des Originalbriefs kursiv in eckigen Klammern. AS]

Schon einige Male ist mir aufgefallen, daß der "Skeptiker" auf "parawissenschaftlichen" Humbug in einem ganz bestimmten Bereich hereinfällt. Dies ist um so bedauerlicher, weil dadurch -- unbegründet -- die Glaubwürdigkeit der Zeitschrift wie der GWUP leidet. Ein eklatantes Beispiel ist der Artikel "Fatale Folgen von Rohkosternährung bei Kleinkindern" in Ausgabe 2/97 (S. 61). Er enthält einige Aussagen, die so beharrlich verbreitet werden, daß sie, da sie den wissenschaftlichen Tatsachen widersprechen, meines Erachtens beinahe den Begriff Parawissenschaft für die Ernährungswissenschaft rechtfertigen. [Ich will dies im folgenden näher ausführen.] Die kritschen Punkte beziehen sich auf die vegane Ernährung, eine Ernährung ohne Tierprodukte (Fleisch, Eier, Milch usw.). [Über die diesbezüglichen Fehler von Ökotrophologen läßt sich nur spekulieren. Immerhin sind, abgesehen von Universitäten, deren Arbeitsplätze auf die Nahrungsmittelindustrie beschränkt, die verständlicherweise kein Interesse hat, Veganismus zu fördern, da hierdurch nur ein Bruchteil der Nahrungsmittel verbraucht würde (80% des Weltsojaanbaus und fast die Hälfte des Getreides werden verfüttert und somit vor allem in tierliche Ausscheidungsprodukte verwandelt, mit entsprechenden Folgen für die Umwelt: Methan aus Rindermägen ist eine der Hauptursachen für den Treibhauseffekt, Ammoniak aus der Schweinezucht für das Waldsterben, Nitrat aus der Gülle verunreinigt das Grundwasser usw., der Futtermittelanbau bedeutet einen enormen Verbrauch an Wasser, Anbaufläche, Brandrodung von Regenwald, Insektiziden, Herbiziden usw.). Möglicherweise versuchen sie auch zum Teil, ihr eigenes Fehlverhalten (unbewußt) zu rechtfertigen: Sie sind wie alle natürlich gegen Tierquälerei, "müssen" sie aber aus medizinischen Gründen in kauf nehmen, wenn eine vegane Ernährung unmöglich ist.]

Nur wenige Ernährungswissenschaftler, etwa Prof. Claus Leitzmann von der Universität Gießen, halten sich an Tatsachen: Menschen, die sich ohne irgendwelche Mangelerscheinungen (zum Teil ein Leben lang) vegan ernähren. Daß Ärzte i.A. nahezu keine Ahnung von Ernährung haben, ist verständlich, weil dieses Thema in der medizinischen Ausbildung praktisch keine Rolle spielt. Nur so kann es zur zitierten Äußerung der Kinderärztin v. Schenk kommen: "Die reine Rohkost ohne tierische Produkte (veganische Kost) enthält kein Vitamin B12 und zu wenig Eisen ... Kinder brauchen daher vor allem in den ersten Lebensjahren unbedingt auch tierische Kost, wenn schon kein Fleisch, dann wenigstens reichlich Milchprodukte und Eier." Dies ist falsch. Eisen kommt in grünem Blattgemüse, Vollkornbrot, Melasse, Trockenobst (vor allem Feigen, Pfaumen und Aprikosen) und Hülsenfruechten vor. Eisen pflanzlichen Ursprungs wird zwar relativ schlecht absorbiert. Vitamin C verbessert die Aufnahme jedoch. Vitamin B12 [Zyanokobalmin] ist insofern problematisch, da es außer in Lopino praktisch nicht in Pflanzen vorhanden ist. Es wird ausschließlich von Mikroorganismen produziert. Spirulina oder fermentierte Produkte wie Tempeh oder Miso, die früher als B12-Quelle angesehen wurden, sind ungeeignet, da hier das B12 nur in für Menschen nicht verwertbarer Form vorliegt. Es werden nur sehr geringe Mengen benötig, wobei der Bedarf weiter sinkt, wenn keine Tierprodukte konsumiert werden. Tierprodukte scheinen auch die Aufnahme des im Darm produzierten B12 zu erschweren. Tatsächlich tritt trotz gegenteiliger Behauptungen bei Veganern B12-Mangel nicht übermäßig häufig auf. Ob dies beispielsweise auf den Verzehr ungeschälter Wurzelgemüse, an denen das von Bodenbakterien produzierte Kobalmin haftet, [auf eine hinreichende Absorption des im Darm produzierten oder andere Faktoren] zurückzuführen ist, ist noch nicht hinreichend geklärt. Tatsache ist allerdings, daß B12-Mangel in der Regel - unabhängig von der Ernährungsform - genetisch bedingt ist [da bei einigen Menschen der sogenannte intrinsische Faktor, der die Aufnahme von B12 ermöglicht, fehlt, jedoch leicht zu behandeln ist]. Bei Säuglingen können allerdings irreversible Schäden entstehen, so daß darauf zu achten ist, eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Zu behaupten, dies sei nur durch Tierprodukte möglich, ist falsch.

Während bis vor wenigen Jahren sogar die ovolaktovegetarische Ernährung häufig als gefährlich bezeichnet wurde, was heute angesichts einer weiten verbreitung des Vegetarismus kaum jemand mehr zu behaupten wagt, wird es immer schwieriger, den Veganismus im allgemeinen als unzureichend zu diskreditieren, so daß inzwischen meist auf Kleinkinder eingeschränkt wird [womit Veganismus praktischerweise zu einer Form von Kindesmißhandlung wird]. Lebenslang vegan ernährte, gesunde Menschen (deren Existenz zugleich ein bezeichnendes Licht auf die beliebte Schutzbehauptung der Depot-Wirkung bei Vitamin B12 wirft) werden dabei ignoriert.

Natürlich kann man sich falsch ernähren. Wer beispielsweise ausschließlich Getreide ißt, wird zwangsläufig Mangelerscheinungen aufweisen. Dies ist aber nicht auf Veganismus zurückzuführn (auch wenn Getreide vegan ist) sondern auf eine Fehlernährung. Wer nichts ißt (auch das ist "vegan"), verhungert. Folgerung: Wer sich vegan ernährt, verhungert, so die eigenartige Logik. [B12-Mangel tritt bei tierproduktfreier Ernährung keineswegs häufiger auf, wie zahlreiche Studien zeigen. Die Warnung, beruhend auf einzelnen Fällen, ist so sinnvoll wie die Behauptung, Knochenbrüche würden durch Veganismus entstehen -- anhand von Leuten, die sich vegan ernähren und auf einer Bananenschale ausgerutscht oder beim Kirschenpflücken vom Baum gefallen sind. Und] selbst wenn das B12-Mangel-Risiko tatsächlich steigen würde, so ist B12-Mangel eben leicht zu verhindern. [Etwas, das von Krebs, Herzerkrankungen usw., die durch Fleisch, Eier und Milchprodukte signifikant ansteigen, nicht gesagt werden kann.]

Was die artgerechte Tierhaltung angeht, die in Ihrem Artikel propagiert wird, so ist sie aus Tierrechtssicht ebenso abzulehnen wie etwa eine "artgerechte Sklavenhaltung". [Auch Milch und Eier sind zwangsläufig mit Tierquälerei und Tötung verbunden. Nahezu alle Eier (auch vier Fünftel der als aus "Freilandhaltung" stammend deklarierten) kommen aus Legebatterien. selbst die wenigen Freilandhühner werden, sobald die Legeleistung nach etwa einem Jahr nachläßt, getötet (während die natürliche Lebenserwartung bis zu 50, im Schnitt 20 Jahre beträgt). Jedes zweite Kücken wird gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet -- männliche Hühner legen keine Eier und sind bei Legehennenrassen für die Mast ungeeignet, lebender Abfall. Ein Huhn würde im Jahr 6 (bei Verlust bis zu 20) Eier legen. Legehennen legen in Batterien fast täglich ein, in "Freilandhaltung" 220--250 Eier pro Jahr, also ein Vielfaches, was zu Knochenerkrankungen führt, da das Kalzium für die Kalkschalen der Eier nicht vollständig über die Nahrung aufgenommen werden kann und daher den Knochen entzogen wird -- es handelt sich also um Qualzüchtungen. Entsprechendes gilt für Milchkühe, die alljährlich (bis sie nach etwa 5 Jahren geschlachtet werden) ein Kalb bekommen müssen, damit der Milchfluß nicht versiegt. Nur die wenigsten Kühe sind lila und werden von kleinen Mädchen mit Gänseblümchen gefüttert.] Wer Fleisch, Eier oder Milchprodukte ißt, ist verantwortlich für Tierquälerei und Tötung. Dies ist eine Tatsache, die leicht zu verifizieren ist. Daß andererseits vegane Ernährung zu Mangelerscheinungen führen muß, ist dagegen nachweislich falsch, [eine Propagandalüge.]

Die Autorin antwortet:

Herr Stößer kritisiert die Ausführungen des genannten Artikels mit harten Worten. Seine Argumente sind jedoch größtenteils unzutreffend und entsprechen nicht "wissenschaftlichen Tatsachen", wie er behauptet. Nach Rücksprache mit Professor Georg Hoffmann, Ernährungsexperte der Marburger Universitäts-Kinderklinik, und in Anlehnung an die unten genannte Dissertation von Barbara Birkhan, nehme ich zu folgenden Punkten Stellung:

1. Der von Stößer zitierte Gießener Professor Claus Leitzmann und seine Mitarbeiter v. Koerber und Männle propagieren nicht vegane, sondern Vollwertkost, die auch Milchprodukte enthält. Ferner werden in diesem Konzept 1 bis 2 Fleischmahlzeiten, 1 Fischmahlzeit und 1 bis 2 Eier pro Woche zugestanden.

2. Stößer gibt zu, daß Eisen pflanzlichen Ursprungs schlecht resorbiert wird, daß Vitamin C die Aufnahme jedoch verbessere. Rechnerisch kommt es bei allen Formen von vegetarischer Ernährung zu einer Unterversorgung mit Eisen. Tatsächlich ist festgestellt worden, daß sich diese Vegetarierinnen eher auswirkt. Ihre Eisenwerte weichen gegenüber Mischköstlern um 10% nach unten ab. Bei vegetarisch ernährten Männern wurden keine wesentlichen Unterschiede beobachtet. Bei Säuglingen und Kleinkindern betrifft Mangelernährung meistens mehrere Komponenten. Vor allem in dieser Altersstufe werden die dabei häufig beobachteten Gedeihstörungen und Mangelerscheinungen durch die Kombination einer unzureichenden Zufuhr u.a. von Energielieferanten, Carnitin, Vitaminen, Kalzium, Eisen und Jod verursacht.

3. Da Pflanzen kein Vitamin B12 enthalten, wie Stößer einräumt, müssen Säuglinge und Kleinkinder das Vitamin zunächst durch Muttermilch und später durch Nahrungsmittel tierischer Herkunft aufnehmen, da die - wie im Artikel in Heft 2/97 ausgeführt - noch nicht, wie Erwachsene, über ein Depot verfügen, Vitamin B12 aber für die Blutbildung und für die Entwicklung des Zentralnervensystems unbedingt brauchen. Genetische Mängel mögen die Ernährungssituation beeinflussen; sie sind aber bei vegetarischer Ernährung nicht primär für Mangelschäden verantwortlich. Vitamin B12-Mangel verursacht bei Kindern eine bestimmte Form der Blutarmut (megaloblastäre Anämie), eine schwere Störung im Eiweißstoffwechsel (Methylmalonazidurie) und schwere, zum Teil irreversible Schädigungen des Gehirns.

4. Bei veganischer Ernährung bestehen Engpässe bei Eiweiß, Eisen, Vitamin B12 und Kalzium. Nur gute Kenntnisse und eine geschickte Kombination der Nahrungsmittel ermöglichen eine ausreichende Versorgung. Ausgenommen sind hiervon jedoch Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kleinkinder und Patienten mit chronischen oder "zehrenden" Krankheiten.

Bei rein pflanzlicher Ernährung kann die Muttermilch mangelhaft sein, wie offenbar im geschilderten Beispiel des kritisierten Artikels. Als Ersatz für Mutter- oder Kuhmilch verwenden Veganer oft Mandelmilch (aus zerdrückten süßen Mandeln und Wasser). Diese weist jedoch ein großes Defizit an essentiellen Aminosäuren, Kalzium, Eisen und fast allen Vitaminen auf. Daher sind mit Mandelmilch ernährte Säuglinge fast immer in extrem schlechtem Gesundheitszustand. Auch Fruchtmilch - aus süßen Mandeln, Bananen, Tomaten, Orangen und Äpfeln - eignet sich nicht als Milchersatz. Hier fehlt es an Natrium, Kalzium, Eisen, Vitamin B12 und D. Auch Vitamin B1 und C sind zu wenig enthalten. Trotz rechnerisch ausreichender Energie- und Eiweißmengen kommt es - wahrscheinlich durch schlechte Ausnutzbarkeit - zu einem Mangel.

Eine oco-lakto-vegetarische Kost kann Kleinkinder ausreichend ernähren. Sie erfordert jedoch eine sorgfältige Zusammenstellung des Speiseplans, exakte Berechnung des Nährstoffgehalts und laufend ärztliche Kontrolle. Eine rein pflanzliche Kost weist dagegen einen Mangel an Eiweiß, Eisen, Vitamin B12 und Kalzium auf. Häufig wird auch auf die nötige Vitamin D-Gabe verzichtet. In der wissenschaftlichen Literatur liegen zahlreiche Berichte über die Folgen einer solchen Mangelernährung vor. Diese reichen von Minderwuchs, Rachitis, Osteoporose (Knochenschwund) und Anämie (Blutarmut) bis zur Schädigung des Zentralnervensystems, völliger Abmagerung und Tod.

Empfehlenswerte Literatur:

1. Birkhan, B.: Über unkonventionelle Konzepte in der Diätetik. 2. Auflage, Universitätsverlag Ulm 1992.
2. Koletzko, B. (Hrsg.): Alternative Ernährung bei Kindern in der Kontroverse. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 1996.
3. Wachtel, U., Hilbarth, R.: Ernährung und Diätetik in Pädiatrie und Jugendmedizin. Bd. 1, Thieme, Stuttgart, New York 1994.

Leserbrief, der zu dieser Erwiderung Stellung nimmt (unveröffentlicht)

Zugegeben, ich konnte mich einer gewissen Genugtuung nicht erwehren, zu sehen, daß die Erwiderung von Frau Prof. Dr. Irmgard Oepen meine Aussagen voll und ganz bestätigte, und daß nicht viel dazu gehört, das zu erkennen. Da aber selbst diese niedrige Schwelle für einige eine zu hohe Hürde zu sein scheint (im Internet wurde über diesen Leserbrief und Oepens Antwort unter dem Titel "Achim Stößer das Maul gestopft" -- namentlich in der Newsgroup de.soc.weltanschauung.christentum -- diskutiert), hier einige Fakten zur Verdeutlichung.

1. "Claus Leitzmann und seine Mitarbeiter [...] propagieren nicht vegane, sondern Vollwertkost, die auch Milchprodukte enthält", so Oepen. Ein für Oepens Vorgehensweise typisches Stohmannargument: Was Leitzmann et al. "propagieren" ist irrelevant, ebenso wie die Frage, ob sie lateinamerikanische Tänze praktizieren. Meine Aussage, daß Leitzmann mangelerscheinungsfreie vegane Ernährung eingesteht ("Bei einer sachgerechten Auswahl und Zubereitung pflanzlicher Lebensmittel ist es möglich, sich bedarfsgerecht zu ernähren. Die oft diskutierten und bei falscher Praxis auch feststellbaren Mängel an Eisen, Vitamin B12, Calcium und Protein treten relativ selten auf [...] Studien mit Veganern, die weltweit, aber auch von uns, durchgeführt wurden, zeigen, daß Veganer im Durchschnitt deutlich gesünder sind als die allgemeine Bevölkerung [...] Wenn alle Menschen veganisch leben würden, sähe es besser um die Gesundheit der Menschen, der Umwelt und der Gesellschaft aus." Leitzmann in seinem "Statement zum Veganismus") bleibt eine Tatsache und straft ihre Mangelerscheinungspropaganda Lügen.

2. "Da Pflanzen kein Vitamin B12 enthalten, wie Stößer einräumt", beginnt Oepens ex falso quodlibet. Umblättern zu dem, was ich wirklich schrieb ("da es außer in Lopino praktisch nicht in Pflanzen vorkommt") belegt Oepens Ignoranz, da sie offenbar nicht weiß, daß Lopino (aus Süßlupinensamen) pflanzlich ist und/oder des Lesens nicht mächtig ist (so schwer ist dieser Satz, insbesondere die Bedeutung der Worte "außer" und "praktisch" nun wirklich nicht zu verstehen).

3. Daß sie in dem Irrlauben lebt, Veganerinnen würden "als Ersatz" für Muttermitlch "oft Mandelmilch" verwenden (was ein unverantwortliches Handeln wäre), ist wohl darauf zurückzuführen, daß Ihre Kenntnisse in den 50er Jahren (als ihresgleichen noch den Verzehr von rotem Fleisch als äußerst gesund propagierten) steckengeblieben ist. Selbstverständlich steht, falls nicht ausreichend Muttermilch produziert wird, heutzutage z.B. spezielle (auf die Ernährungsbedürfnisse der Kinder zugeschnittene) Säuglingsnahrung auf Sojamilchbasis in jedem Reformhaus zur Verfügung.

Diese Beispiele sollten wohl genügen.

Fazit: Oepen praktiziert Ernährungs- als Parawissenschaft, um, so die naheliegende Vermutung, durch ihre antivegane Propaganda ihr speziesistisches, tierquälereisches Verhalten zu rechtfertigen.

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de