Interview zum "Tag der Milch"

Die Journalistin Daniela Lais führte anläßlich des Tags der Milch folgendes Interview, das in den Voralberger Nachrichten erscheinen sollte. Die Redaktion lehnte die Veröffentlichung ab mit der Begründung, die Zeitung sei "nicht das richtige Publikationsorgan für dieses Interview" (wenig verwunderlich, steht die VN doch der ÖVP nahe) und "ausserdem sind die Ansichten zu extrem, die in diesem Interview wiedergegeben werden" (ebenfalls wenig überraschend, da dort die für Leichenfresser extreme Ansicht vertreten wird, Tiere sollten nicht mißhandelt oder umgebracht werden ...).

Tag der Milch

Interview mit Tierrechtler Achim Stößer (Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus)

V. Am 1. Juni wird der Tag der Milch "gefeiert", wie sehen Sie diesen Tag als Tierrechtler?

Dieser Tag - initiiert vom Internationalen Milchwirtschaftsverband - dient lediglich der Propaganda der Tierausbeutungsindustrie, etwa indem der Kalziummythos oder der Mythos von der gesunden oder gar lebenswichtigen Milch verbreitet wird. Absurd: Welche nichtmenschlichen Tiere trinken denn als Erwachsene Milch, noch dazu einer anderen Spezies? Aber die Frage ist eigentlich weniger, wie ich das sehe, sondern vielmehr: wie sehen es die Opfer, Millionen von Rindern und anderen Säugetieren, die dafür leiden müssen und umgebracht werden.

V. Was haben Sie gegen den Konsum von Milch bzw. Milchprodukten einzuwenden?

Milch wird nur produziert, um Kälber zu ernähren, weshalb die Kühe alljährlich schwanger werden müssen. Ein Großteil der so entstehenden Kälber, darunter alle männlichen, werden gemästet und nach 3-5 Monaten getötet, die weiblichen, die wieder als "Milchkühe" mißbraucht werden, nach ca. 4-5 Jahren, da die Milchleistung nachläßt, und das bei einer natürlichen Lebenserwartung von etwa 20 Jahren. Die meisten Rinder, deren Leichen auf dem Teller enden, stammen aus der Milchproduktion. In den Eutern der Tiere entsteht, da es sich um entsprechende Qualzüchtungen handelt, ein Vielfaches der Milch, die ein Kalb trinken würde, bis zu zehntausend Liter pro Jahr - noch vor wenigen Jahren nur ein Bruchteil davon. Diese abnorme Milchproduktion verursacht Krankheiten, z.B. Mastitis, Euterentzündung; viele Kühe beginnen zu lahmen, da die ihr Körpergewebe angegriffen wird.

V. Treffen diese Punkte auch in ländlicher Gegend, wie es Vorarlberg ist zu, oder ist die "Milchausbeutung" nur ein reines "Massenproblem"?

Tierrechtler Achim Stößer bei der Befreiung einer Gans aus einer Mastanlage, kurz bevor sie für Weihnachten getötet worden wäre
Das gilt grundsätzlich. Für das Individuum macht es keinen Unterschied, ob es mit zehn oder tausend andern leidet und stirbt. All diese Kühe sind - mit den entsprecheden Konsequenzen - qualgezüchtet, anders wäre die Milcherzeugung gar nicht rentabel, und müssen immer wieder schwanger werden. Sowohl Kühe als auch Kälber werden also zur Milchproduktion mißhandelt und umgebracht. Ein Bauer, der sie leben ließe, hätte durch die jährlichen Schwangerschaften, ausgehend von einer einzigen, wenn diese erste nach 20 Jahren an Altersschwäche stirbt, über 5000 Rinder, von denen die meisten ihm wegen nachlassender Milchleistung kaum, die Hälfte wegen des Geschlechts gar keinen Gewinn brächten. Rechnerisch leidet eine Kuh für einen Liter Milch eine Stunde, für ein Kilo Käse oder ein Pfund Butter einen halben Tag. Da Entspechendes für Vogeleier - ob nun aus der "Legebatterie" oder sogenannten "alternativen Haltungsformen" - und selbstverständlich den Verzehr von Leichen selbst gilt, ist die einzig ethisch vertretbare Alternative Veganismus.

V. Wie kann man Milch bzw. Milchprodukte ersetzen und somit Tierleid ersparen?

Es gibt viele Sorten Pflanzenmilch (Soja-, Mandel-, Haselnuß-, Reis-, Hafer-, Sesam-, Cashewkern-,
Im Internet
maqi.de
veganismus.de
tierrechtskochbuch.de
Kokosmilch usw.), die anstelle von Kuhdrüsensekret verwendet werden können. Sie sind sowohl im Laden erhältlich als auch selbst herzustellen. Zahlreiche Rezepte hierzu gibt es z.B. im Tierrechtskochbuch, darunter "Quark"dessert aus Tofu, "Käse"sauce aus Würzhefeflocken, Kokosschlag"sahne" und - zu dieser Jahreszeit besonders erfreulich - viele Sorten vegane Eiscreme.

V. Vielen Dank für das Interview!

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de