Boykott

1880 sprach die irische Landliga über den Gutsverwalter Boykott einen Bann aus, so daß niemand mehr für ihn arbeitete oder mit ihm verkehrte. Danach benannt werden wirtschaftliche, soziale oder politische Verrufserklärungen. Zugleich können Boykottaufrufe Aufklärungsfunktion haben. Dementsprechend wird hier zum Boykott aufgerufen. Weitere Boykottaufrufe werden folgen.

Radix-Boykott

Amazon-Boykott

Tierqual- und -tötungsprodukte

Briefwechsel eines Kunden mit Amazon

"[W]enn es nicht garantiert werden kann, dass meinen Bestellungen in Zukunft keine Produkte tierischer Herkunft mehr beiliegen, dann kann ich leider nicht mehr bei Amazon.de bestellen (aus rein ethischen Gründen!) - und das finde ich WIRKLICH schade." (Christian Runda, Email vom 9. Nov. 1999)

"Unsere Gummibaerchen sind ein kleines Dankeschoen fuer Ihren Einkauf von Amazon.de an unsere Kunden. Gerade bei Kindern sind diese Gummibaerchen auch sehr beliebt und sie sind sehr enttaeuscht, wenn einmal keine beiliegen.[...]
Eine Garantie dafuer, dass Sie niemals mehr Gummibaerchen bekommen, kann ich Ihnen jedoch leider nicht geben. Ich faende es auch unfair, Ihnen hier etwas anderes zuzusichern, was wir dann leider doch nicht einhalten koennen." (Amazon, Email vom 9. Nov. 1999)

"[B]ei meiner letzten Bestellung (98,68 DM) habe ich 2 Päckchen Gummibärli erhalten. Diese enthalten Gelatine, welches aus Knorpeln und Sehnen von ermordeten Tieren besteht. Da ich dies NICHT unterstützen will, und sie mir leider nicht garantieren können mir nur das zuzusenden, was ich bestellt habe, ohne mir NICHT BESTELLTE tierische Produkte mitzusenden, kann ich somit NICHT mehr bei Ihnen bestellen (ich lebe vegan, das heisst, ich lebe ohne Ausbeutung und Tötung von Tieren (esse keine Milchprodukte, Eier, Honig, ..., trage keine Wolle, Seide, Leder, Pelz, ...), und das kann und will ich nicht aufgeben). (Christian Runda, Email vom 10. Nov. 1999)

"Es tut mir leid, daß wir Sie als Veganer mit unserer Sendung von Gummibärchen verletzt haben. Wir wollen unseren Kunden damit eine kleine Freude zu Ihren Bestellungen machen.
Aus systemtechnischen Gründen können wir diese Beilagen nicht verhindern. Ich bitte Sie daher darum, diese in Zukunft zu ignorieren." (Amazon, 10. Nov. 1999)

"[I]ch bin gegen tötung und ausnutzung von tieren, und sie raten mir trotzdem tote tiere bei der lieferung zu akzeptieren, und dann zu ignorieren? ich glaube sie können NICHT nachvollziehen, was sie mir hier raten! mir tut das wirklich sehr weh, wie viele menschen ignorieren, wie mit fühlenden lebewesen umgegangen wird, und ein "wegschmeissen" von solchem leben als normal gilt! in was für einer welt leben wir eigentlich? ich kann so etwas einfach NICHT verstehen!" (Christian Runda, Email vom 10. Nov. 1999)

"Ich kann natürlich verstehen, daß Sie über diese Beigabe sehr verärgert sind.
Leider gibt es, wie bereits mein Kollege beschrieben hat, keine Möglichkeit diese Gummibärchen bei vereinzelten Sendungen nicht beizulegen.
Es tut mir wirklich sehr leid, daß ich Ihnen keine schönere Nachricht mit auf den Weg geben kann." (Amazon, Email vom 10. Nov. 1999)

Anfrage von Maqi an amazon.de

Tierquälerei und Tötung durch Amazon

"Wie wir soeben erfahren haben, hat Amazon mit Bestellungen ab ca. 100,-- unaufgefordert Gummibärchen verschickt. Diese bestehen großteils aus Gelatine, einem Produkt aus Tierleichen. Immer mehr Menschen weigern sich, die mit dem Konsum von Tierprodukten zwangsläufig verbundene Tierquälerei und Tötung zu unterstützen.

Aufgrund Ihres beachtlichen Umsatzes verschicken Sie in großem Umfang Leichenprodukte. Dies ist ethisch inakzeptabel.

Sie verschicken nun offenbar auch an Tierrechtler / Veganer / Vegetarier Gummibärchen. Das ist in etwa so, als ob Sie an Menschenrechtler in Kinderarbeit gefertigte Produkte verschicken würden, oder als ob Sie vor 60 Jahren an Antifaschisten Produkte aus Konzentrationslagern geschickt hätten.

Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie dies immer noch praktizieren oder nicht. Falls Sie dies nicht einstellen, werden wir einen Boykottaufruf gegen Amazon in Erwägung ziehen. Sicherlich möchten Sie nicht mit Tierquälerei und Tötung in Verbindung gebracht werden und finden eine Alternative zu Leichenprodukten als Zugabe (was, wenn Sie das Verschicken von Gummibärchen aufgrund unserer Intervention einstellen umgekehrt eine Pressemitteilung mit einer positiven Erwähnung von Amazon zur Folge haben könnte)."

(Maqi, Email vom 30. Juli 2000)

Antwort von amazon.de

"Es tut mir sehr leid, wenn Sie sich durch die Beilage von Gummibärchen gestört fühlen.

Ich habe die zuständige Abteilung informiert. Wie Sie sicher verstehen werden, benötigt eine derartige Entscheidung aber ihre Zeit.

Sollten Sie noch Anregungen haben oder wir Ihnen irgendwie helfen können, so zögern Sie bitte nicht, uns eine E-Mail zu schreiben."

(Amazon, Email vom 8. September 2000)

Boykott-Mitteilung an Amazon

"Wie Sie sicher verstehen werden, haben wir um Ihre Entscheidungsfindung zu beschleunigen ab sofort keine Amazon-Bestelllinks mehr auf unseren Partnerseiten und rufen dazu auf, derartige Links von allen Tierrechtsseiten im Internet zu entfernen und nicht mehr über Amazon zu bestellen."

(Maqi, Email vom 9. September 2000)

Einstellung des Gummibärchen-Versands durch Amazon

"Ich klann[sic!] Sie beruhigen. Wir legen unseren Sendungen mittlerweile generell keine Gummibärchen oder ähnliche Produkte mehr bei."

(Amazon-Kundenservice, Email vom 27. März 2006)

Autor:Achim Stößer
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Email:mail@maqi.de