Eisbär Knut im Zoo

Knut Eisbär Zoo

GNZ-Leser reden mit

GNZ-Leserin Tanja Mueller äußert sich zum Artikel "Show ist vorüber: Knut allein zu Haus" (Dienstags-GNZ). Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider, Kürzungen behalten wir uns vor.

Knut ist nun einer von vielen

Nun ist Knut also ganz offiziell ein "Zootier" von vielen, einer der unzähligen Insassen in Gefängnissen, die nicht auch nur annähernd an die Gegebenheiten herankommen, die ein Eisbär in Freiheit vorfinden würde. In den Augen der Öffentlichkeit hat dieser "süße knuddlige Eisbär" Glück gehabt, wurde er doch nicht, wie einige Wochen zuvor im Zoo Leipzig ein von der Mutter verstoßenes Lippenbärbaby, umgebracht, sondern unter menschlicher Obhut mit der Flasche großgezogen. Das rührte die Gemüter, so was hat man nicht alle Tage. Hinterfragt, warum überhaupt so viele Tiere in Gefangenschaft von Zoos ihre Babys verstoßen und wie es den Tieren dort eigentlich ergeht, hat mal wieder niemand.

Nun ist die Show vorbei, der sieben Monate alte Knut von seinem Pfleger "entwöhnt" (in Freiheit bleiben Eisbären mindestens zwei Jahre bei ihrer Mutter), und sein Schreien wird bald der Apathie weichen, die so viele seiner Leidensgenossen in Zoos packt, ohne die Aussicht, jemals ein artgerechtes Leben führen zu können. Knut ist nun ein "Ausstellungsstück" von vielen - ein Hohn ist es da, dass in dem Artikel von "Aufmerksamkeit" für die anderen Tiere die Rede ist, die sie nun wieder, nicht mehr in Knuts Schatten, bekommen werden. Als ob es Braunbären, Malaienbären oder Wölfe interessieren würde, wie viele Menschen sich täglich vor ihren Knästen versammeln um sie anzugaffen.

Knut hat einen "schönen großen Baum" in "seine Anlage" bekommen. Da bleiben doch keine Eisbärenwünsche mehr offen.

Tanja Mueller
[Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus]
Bad Soden-Salmünster

Gelnhäuser Neue Zeitung, 14. Juli 2007

Autorin:Tanja Mueller
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