Pressemitteilung (16. Juni 2001)

Tierrechtsaktion: Vogelleichen in der Frankfurter Fußgängerzone

Weitere Bilder Weitere Bilder Weitere Bilder

Um die Menschen aufzurütteln und auf das Leid und den Tod von Tieren durch Leichenfressen aufmerksam zu machen, legte die Tierrechtsinitiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" am heutigen Samstag in der Frankfurter Fußgängerzone durch die Mast gestorbene Vögel aus.

Bei unseren Recherchen in Mastanlagen finden wir regelmäßig zahlreiche tote Tiere in den Gebäuden selbst sowie in den hierfür bereitstehenden, oft bis zum Rand mit Leichen gefüllten Mülltonnen. In der vergangenen Nacht nahmen wir aus einer Truthuhnmasthalle zwei wenige Tage alte tote Kücken mit, aus der vollen Mülltonne zwei etwa fünf Monate alte Truthühner (die, wären sie nicht in der Mast gestorben, also kurz darauf umgebracht worden wären), aus einer Gänsemasthalle und der dazugehörigen Mülltonne Leichen von acht ebenfalls erst wenige Tage alten Gänsekücken.

Die toten Tiere präsentierten wir im Kontext eines Eßtischs zusammen mit Bilddokumenten, um den Passanten vor Augen zu führen, was da in Wirklichkeit auf ihrem Teller liegt . Wie bei solchen Aktionen gewohnt, zerrten Eltern ihre Kinder zurück, wenn diese die toten Tiere berühren wollten (offenbar ziehen sie es vor, wenn ihre Kinder Leichen in den Mund stecken, statt sie anzufassen), und wieder äußerte die überwiegende Mehrheit beim Anblick der Vögel, "kein Fleisch" zu essen, die meisten anderen sagten, sie äßen "nur wenig Fleisch" oder "keinen Truthahn".

Dies steht im Widerspruch zur Realität: Millionen Tiere werden umgebracht, um aufgefressen zu werden, und gerade in letzter Zeit wurden aufgrund von BSE, MKS und "Schweinemastskandal" zwar kurzfristig weniger Säugetiere ihres Fleischs wegen getötet, die Verbraucher weichen aber, statt den Konsum von Tierprodukten zu unterlassen, wie es ethisch erforderlich wäre, auf die Leichen anderer Spezies, darunter verschiedener Vögel, aus. Die Verantwortung für das eigene Handeln, mit dem sie Mißhandlung und Tod von Tieren verursachen, schieben sie auf Agrarindustrie und Politik ab.

Drastisch zu sehen war der Größenunterschied der gezeigten Truthühner zu Beginn und zum Ende der Mast. Truthühner werden in drangvoller Enge zu so riesigen Tieren herangemästet, daß sie kaum noch laufen können und unter dem Gewicht ihrer eigenen Körper zusammenbrechen. Bis zu ihrem gewaltsamen Tod im Alter von 21 Wochen, nicht einmal einem halben Jahr, nach dem Teile ihrer Leichen als "Putenbrust" und "-keulen" verkauft worden wären, hätten sie in der Mast noch ein Gewicht von bis zu etwa 20 kg erreicht, beim Schlüpfen wiegen sie etwa 55g. Ein bei der Geburt dreieinhalb Kilogramm schweres menschliches Baby wöge in diesem Alter bei entsprechender Gewichtszunahme knapp 1,3 Tonnen. Dem haltungsbedingten Kannibalismus wird durch Kupieren der Schnäbel entgegenzuwirken versucht.

Gänse können ca. 50 Jahre alt werden, benötigen Seen bzw. fließende Gewässer als Lebensraum. Nichts davon in der Mast, die einige Monate alten Tiere werden nach einem Leben ohne Erfüllung ihrer elementarsten Bedürfnisse getötet (sofern sie die Mastbedingungen überlebt haben).

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirk­lichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zuge­hörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi ­- für Tierrechte, gegen Spe­ziesismus, c/o Achim Stößer, Hagenbacher Str. 6, D-76187 Karlsruhe, 0721/758379, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de