Pressemitteilung (30. Juli 2002)

Universelles Leben - Sekte unterwandert die Tierrechtsbewegung

Das bevorstehende Anti-Jagd-Symposium in Berlin, so heißt es in einer Pressemitteilung eines evangelischen Sektenbeauftragten, Thomas Gandow, solle "von der Sekte 'Universelles Leben' (UL) unterwandert werden. Sie versuche über die 'Initiative zur Abschaffung der Jagd' Einfluss auf die Tierschützer zu bekommen".

Nun ist dies keineswegs so sensationell, wie es scheint. Seit Jahren warnt bereits die Tierrechtsinitiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" vor einer Unterwanderung. Dies betrifft keineswegs nur die "Initiative zur Abschaffung der Jagd" oder den im September stattfindenden "Tierrechtskongreß" in Österreich (bei dem ebenfalls UL-Prominenz die Hand im Spiel hat). Viel deutlicher ist das bei zum UL-Wirtschaftsimperium gehörenden Firmen wie "Gut zum Leben", "Lebe gesund Versand" usw., die Produkte aus angeblich "friedfertigem Anbau" als trojanisches Pferd benutzen wollen, um Menschen, die den Konsum von Tierqualprodukten ablehnen, zu ködern. Denn zum Aufstrich aus Sonnenblumenkernen gibt es gern auch ein wenige "urchristliche" Propaganda dazu. An Marktständen werden zugleich UL-Broschüren verteilt, es wird in den Versandkatalogen für Schriften aus den UL-eigenen Verlagen und andere UL-Organisationen geworben.

"Leider sind wir Rufer in der Wüste", bedauert Achim Stößer von Maqi. "Viele sehen nur die vermeintlich leidfreien Lebensmittel, die Demos von Jagdgegnern, die oft kostenlos verteilten Broschüren wie den 'Lusttöter', nicht, was dahintersteckt. Aber wer in Jauche schwimmt, wird danach stinken - nicht ohne Grund ist in unserer Agenda festgehalten: 'Es versteht sich von selbst und sollte eigentlich nicht erwähnt werden müssen, daß dies rassistisches, militaristisches, faschistisches, theistisches, sexistisches, homophobes - diese Aufzählung ist lediglich exemplarisch, nicht vollständig - Denken ebenso ausschließt wie speziesistisches.'

Menschen sind Tiere, und Tierrechte sind demnach auch Menschenrechte. Daher ist zweifellos eine Zusammenarbeit mit einer totalitären, nachweislich rechtslastigen Sekte wie UL ebenso inakzeptabel wie es die Arbeit gegen das Schlachten von Tieren mit aus offensichtlich ganz anderen als Tierrechts-Gründen das 'Schächten' ablehnenden Faschisten wäre. Es mag in der 'Initiative zur Abschaffung der Jagd' ja Personen geben, die nicht zum UL gehören, sondern wirklich nur daran interessiert sind, den archaischen Lustmassenmord künftig zu verhindern, diese müssen sich jedoch vorhalten lassen, mit Tätern anderer Art zu kohabitieren - und den Tierausbeutern damit in die Hände zu spielen. Aber statt sich zu informieren, essen sie lieber die kostenlose Tomatensuppe bei den Anti-Jagd-Demos, die 'Gut zum Leben' verteilt." Deutlich wird dies auch an den Broschüren und Zeitschriften des UL-nahen Brennglas-Verlags. Herausgeber German Murer (verantwortlicher Redakteur für antisemitische Hetze in der UL-Zeitschrift "Christusstaat") nutzt diese Schriften für das Verbreiten von UL-Positionen, wirbt in Jagdkritik versteckt für eine UL-Jugendzeitschrift und bietet dem bekannten rechten Ideologen Hubertus Mynarek darin eine Plattform.

Stößer weiter: "Um es deutlich zu sagen: ein faschistoides Weltbild wie das des UL ist mit den Tierrechten nicht zu vereinbaren. Wer sich glaubwürdig für Tierrechte einsetzen will, muß sich von UL samt 'Christusbetrieben' sowie unterwanderten Organisationen und Gruppierungen distanzieren."

Und anders, als es zwischen den Zeilen des zitierten Sektenbeauftragten (der ebenfalls einer Sekte angehört, nur daß diese üblicherweise als "Amtskirche" euphemisiert wird) zu lesen ist, ist Jagd keineswegs akzeptabel, und wird es auch nicht dadurch, daß sich Anhänger einer Frau, die seit Jahrzehnten die Stimmen von "Geistwesen", "Ufo-Kommandanten", "Christus" und "Gott" persönlich zu hören glaubt (manche würden von Schizophrenie sprechen) nun als "Jagdgegner" aufspielen, ebensowenig wie das Töten von Tieren, um ihre Leichen zu verzehren, akzeptabel ist, weil die Nazis ein "Schächtverbot" erließen.

So berechtigt die Kritik Gandows am UL ist, so berechtigt ist die Kritik des UL an den christlichen Ursachen für den Umgang mit Tieren in unserer Gesellschaft. "Es ist wie die gegenseitige Kritik von Rinder- an Straußenzüchtern", konstatiert Stößer. "Beide Seiten werfen der anderen zurecht Untaten vor, und beide Seiten sind ethisch inakzeptabel. Um die Tiere geht es ihnen nicht - weder den Rinder- noch den Straußenzüchtern, weder Gandow noch Wittek."

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Ludwigstr. 51, D-67059 Ludwigshafen, 0621/5493477, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
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Email:mail@maqi.de