Pressemitteilung (11. Dezember 2004)

Guter Knast und schöner Mord

Aufklärung am Internationalen Tierrechtstag von Basel bis Berlin

Tierrechtstag 10.12.04In mehreren Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz informierte die Initiative Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus anläßlich des gestrigen Internationalen Tags der Tierrechte über die Realität der Unterdrückung, Ausbeutung und Ermordung nichtmenschlicher Tiere.

Neben Flugblättern (beispielsweise in Wien allein fünfhundert) wurden die Passanten auch direkt mit ihren Opfern konfrontiert. Vor dem Informationsstand in Offenbach lag der Körper Tierrechtstag 10.12.04eines Truthahns, der in einer Mastanlage etwa fünf Monate zu einem Gewicht gemästet worden war, das bei einem menschlichen Säugling der Gestalt eines Sumoringers entspräche, so daß er letztendlich wohl unter der eigenen Masse tot zusammenbrach. Gerade um diese Jahreszeit - vor allem an Weihnachten - ist die Nachfrage nach Leichen von Truthühnern (meist als "Puten" bezeichnet) und Gänsen besonders hoch. Außerdem legten die Aktivisten die abgehackten Köpfe von vier Gänsen und zwei Hühnern aus den randvollen Abfalltonnen eines Bauernhofs mit Bodenhaltung aus. "Auch dies zeigt, daß die Art Tierrechtstag 10.12.04der Gefangenschaft für die betroffenen Hühner hier keine große Rolle spielt", so Jonas Fischer von Maqi. "Für jede werden die männlichen Küken vermust oder vergast, die qualgezüchteten Hennen leiden unter dem täglichen Legen und durch die Gefangenhaltung bedingten Erkrankungen (Technopathien). Sie sind nach einiger Zeit - gerade in der von Tierschützern derzeit massiv durch Kampagnen und Petitionen gegen 'Käfighaltung' beworbenen Bodenhaltung - großteils kahl, viele sind verletzt. Nach einem Jahr werden sie 'geschlachtet', um als 'Suppenhuhn' zu enden." Oder, wie es auf einer am gleichen Tag durchgeführten Demonstration gegen Abschiebehaft hieß: "Es gibt keinen guten Knast" (der 10. Dezember ist zugleich Tag der Menschenrechte).

Derzeit werden weltweitTierrechtstag 10.12.04 16 Milliarden Hühner, fast eineinhalb Milliarden Rinder, je etwa eine Milliarde Schweine, Enten und Schafe sowie Angehörige zahlloser anderer Spezies gefangengehalten, warten in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung für das "Verbrechen", keine Menschen zu sein. "Aber so wie es ethisch nicht vertretbar ist, elementare Rechte wie das auf Leben, Freiheit, physische und psychische Unversehrtheit nur Menschen einer bestimmten ethnischen Gruppe, eines bestimmten Geschlechts oder Alters zuzugestehen, ist es ebenfalls inakzeptabel, solche Rechte nur auf Angehörige einer bestimmten Spezies zu beschränken", so Achim Stößer von Maqi.

Der Einwand, sich doch "besser" oder "zuerst" um Menschen zu kümmern ist also unangebracht, so wie es der Einwand an Menschenrechtler, sich mehr um Männer respektive Frauen, der an Antifaschisten oder Antirassisten, sich mehr um "Arier" oder "Weiße" zu kümmern wäre: all dies offenbart die gleiche faschistoide Denkweise, hier speziesistische, da sexistische oder rassistische. Tierrechtler dagegen setzen sich für die Rechte aller Tiere, ob Orang-Utan, Katze, Mensch oder Huhn ein. Menschen sind Tiere - Tierrechte demnach zugleich auch Menschenrechte. "Natürlich lehnen Tierrechtler Todesstrafe, Kinderarbeit, Folter, Tierversuche, 'Pelz' usw. ab", so Stößer weiter, "aber es gibt so viele Menschenrechtler bzw. 'Pelz-' und Tierversuchsgegner, die ihrerseits speziesistische Tierrechtsverletzer sind, daß es allein schon deshalb weit sinnvoller ist, den Hauptanteil des Engagements auf ein Gebiet zu konzentrieren, das kaum beachtet wird - Veganismus. Zumal Nichtveganismus gerade in Bezug auf Ernährung was das Ausmaß angeht alle anderen Aspekte der Tierausbeutung zu Randbereichen werden läßt." Darüber hinaus hat die Tierrechtsinitiative Maqi zwei primär menschenrechtsbezogene Projekte ins Leben gerufen: Auch hier wiederum Projekte, die sich auf ansonsten vernachlässigte Bereiche beziehen. Zum einen gegen sexistische Diskriminierung - anders als bei den üblichen (ihrerseits sexistischen) Ansätzen, die sich auf Diskriminierung von Frauen beschränken, unabhängig vom Geschlecht (http://antisexismus.de). Zum anderen gegen theistische Indoktrination, Unterdrückung, Wahnvorstellungen bis hin zu Kriegen (http://antitheismus.de), einschließlich übrigens religionsbedingtem Speziesismus, der wiederum Hauptursache für das blutige Verhältnis von Menschen zu anderen Tieren ist.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Brauhausgasse 2, D-63628 Bad Soden-Salmünster, Tel. 06056/9177888, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de