Gunnar Schedel
Das Tier, dein Übernächster
Das Universelle Leben sorgt für Auseinandersetzungen in der Tierrechtsszene
(Auszug)
[...] Mitte der 1990er Jahre begann das Universelle Leben sich um Präsenz in jener Szene zu bemühen, die für Tierrechte und Tierschutz, ökologischen Landbau sowie Vegetarismus und Veganismus eintritt. [...] Bereits in den Jahren zuvor waren in Druckschriften des UL Artikel zum "unsagbaren Leid der Schlachttiere" erschienen, das Verständnis der Tiere als des Menschen "Übernächsten" führte dazu, daß eine vegetarische Ernährungsweise propagiert wurde. Nun gab es in den einschlägigen Zeitschriften Tierbefreiung aktuell und Voice Anzeigen für Broschüren des UL sowie Gabriele Witteks Hauptwerk Das ist mein[sic!, AS] Wort. Bald tauchten (damals noch unerkannt) erste Anhänger des UL auf Tierrecht-Kongressen und Demonstrationen auf. dieses Engagement steigerte sich kontinuierlich, bis das Universelle Leben eigentlich nicht mehr zu übersehen war: Anzeigen warben für Publikationen des Verlags Das Brennglas oder des Lebe Gesund-Versands, auf Demos wurden kostenlos Exemplare der Vierteljahreszeitschrift Freiheit für Tiere verteilt, anderes Material (Broschüren, Videos, Plakate) wurde AktivistInnen kostengünsig angeboten, die Gabriele-Stiftung gab das Tierfreundliche Kochbuch heraus, auf den Anti-Jagd-Demos in Berlin wurden die TeilnehmerInnen durch eine Suppenküche von Gut zum Leben kostenlos verköstigt ...
Daß diese Firmen und Medien sämtlich mit dem Universellen Leben zusammenhingen, fiel allerdings den wenigsten Tierrechtlern auf. Kritik, wie sie etwa schon früh die Gruppe Maqi äußerte, fand zunächst kein Echo; selbst wenn die massive Präsenz des UL erkannt wurde, wurde sie nicht als Gefahr für die Tierrechtsbewegung eingeschätzt. Dies änderte sich schlagartig, als Ende Juli 2002 der Sektenbeauftragte Thomas Gandow im Vorfeld des Internationalen Symposiums Natur ohne Jagd eine Pressemitteilung lancierte, welche die gesamte Veranstaltung dem UL zuordnete. So unter Zugzwang geraten, gaben mehrer Tierrechtsgruppen Distanzierungserklärungen ab, [...]
(MIZ 3/03, S. 41ff.)
[...] Mitte der 1990er Jahre begann das Universelle Leben sich um Präsenz in jener Szene zu bemühen, die für Tierrechte und Tierschutz, ökologischen Landbau sowie Vegetarismus und Veganismus eintritt. [...] Bereits in den Jahren zuvor waren in Druckschriften des UL Artikel zum "unsagbaren Leid der Schlachttiere" erschienen, das Verständnis der Tiere als des Menschen "Übernächsten" führte dazu, daß eine vegetarische Ernährungsweise propagiert wurde. Nun gab es in den einschlägigen Zeitschriften Tierbefreiung aktuell und Voice Anzeigen für Broschüren des UL sowie Gabriele Witteks Hauptwerk Das ist mein[sic!, AS] Wort. Bald tauchten (damals noch unerkannt) erste Anhänger des UL auf Tierrecht-Kongressen und Demonstrationen auf. dieses Engagement steigerte sich kontinuierlich, bis das Universelle Leben eigentlich nicht mehr zu übersehen war: Anzeigen warben für Publikationen des Verlags Das Brennglas oder des Lebe Gesund-Versands, auf Demos wurden kostenlos Exemplare der Vierteljahreszeitschrift Freiheit für Tiere verteilt, anderes Material (Broschüren, Videos, Plakate) wurde AktivistInnen kostengünsig angeboten, die Gabriele-Stiftung gab das Tierfreundliche Kochbuch heraus, auf den Anti-Jagd-Demos in Berlin wurden die TeilnehmerInnen durch eine Suppenküche von Gut zum Leben kostenlos verköstigt ...