Kinder angeln

Kinder fischen

GNZ-Leser reden mit

Zum Artikel "Ein Hobby, das viel Geduld erfordert" über den Schnupperkurs beim Bad Orber Angelsportverein (siehe GNZ vom 26. Juli) Meldet sich Tanja Müller aus Bad Soden-Salmünster zu Wort. Leserbriefe entsprechen nicht der Meinung der Redaktion. Kürzungen [wesentliche Kürzungen in eckigen Klammern ergänzt, TM] behalten wir uns vor.

Quälerei als sinnvolle Beschäftigung dargestellt

Es ist wirklich nicht zu glauben, wie in diesem Artikel die Quälerei und Ermordung von (leidensfähigen!) Tieren euphemisiert, als "sinnvolle Beschäftigung" dargestellt wird. Videospiele und Fernsehen werden immer wieder schnell als Schuldige "erkannt", wenn Kinder und Jugendliche (immer öfter) verhaltensauffällig und gewalttätig werden. Doch bei diesem ["]Angel-Schnupperkurs["] wird es den Kindern doch gleich am lebenden, sich windenden und um sein Leben kämpfenden "Objekt" beigebracht: Fischen wird ein Haken in den Gaumen gerammt, dann werden sie an diesem aus dem Wasser gezogen und umgebracht. Natürlich finden es die Kinder toll, wenn ein Erwachsener ihnen zeigt, wie man solch einem armen Tier einen ["]Todesschnitt["] verpaßt - wird es ihnen doch als "toll" (bzw. "sinnvoll"...) verkauft. Hier wurden systematisch kleine Sadisten ausgebildet, die sich am Ende des Tages darüber freuten, ein zu Tode gequältes Tier als "Trophäe" mit nach Hause nehmen zu können. [Das in einer Tageszeitung noch zu bejubeln statt kritisch zu hinterfragen, ist dann doch tatsächlich der Gipfel der Perversion.] Die Opfer hierbei sind wieder einmal die Schwächsten: natürlich die gequälten und umgebrachten Fische und nicht zuletzt auch die Kinder, die kaum eine andere Wahl haben, als Gewalt an Schwächeren als legitim oder gar wünschenswert anzusehen.

Tanja Mueller
[Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus]
Bad Soden-Salmünster

Gelnhäuser Neue Zeitung, 1. August 2007

Autorin:Tanja Mueller
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