Pressemitteilung (19. Januar 2003)

Tierrechts-Demonstration:
Tierrechte statt Tierschutz

Zu einer Demonstration für die Rechte der Tiere unter dem Motto "Tierrechte statt Tierschutz" am 18. Januar 2003 in Frankfurt ruft die Initiative Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus auf.

Damit soll ein Zeichen gesetzt werden gegen Tierschutzpositionen, die in Wahrheit die Ausbeutung der Tiere zementieren: am gleichen Tag veranstaltet die Tierschutzpartei eine Demonstration gegen "Schlachttiertransporte" (die zunächst gar als "Demonstration gegen Schlachtviehtransporte" angekündigt war). Davon abgesehen, daß es selbstentlarvender Speziesismus ist, nichtmenschliche Tiere als "Vieh" zu diffamieren (analog zu Sexismus oder Rassismus durch Begriffe wie "Weiber" oder "Nigger"): die Transporte machen im Vergleich zu dem, was davor und danach mit eben diesen Tieren geschieht, nur einen Bruchteil aus. "Wer nur gegen den Transport lebender Tiere demonstriert - und in der Regel implizit den Transport ihrer Leichen befürwortet - wendet sich damit nicht gegen das eigentliche Problem, ihre lebenslange Gefangenhaltung und anschließende Ermordung, um auf dem Teller der Leichenfresser zu enden", so Tanja Mueller von Maqi. Dies ist symptomatisch für Tierschutz sowie Pseudotierrechte, bei denen es nicht um die Abolition, die Abschaffung der Ausbeutung geht, sondern allenfalls um deren Reglementierung durch Reformen.

Ein Mensch konsumiert in Deutschland durchschnittlich im Lauf seines Lebens die Körper hunderter Tiere, darunter etwa sechshundert Hühner, zweiundzwanzig Schweine, und sieben Rinder, außerdem Schafe, Truthühner, Gänse usw. Hinzu kommen die Leichen vieler anderer Tiere, darunter unzählige Fische, deren Zahl nicht zu ermitteln ist, da sie so wenig als Individuen wahrgenommen werden, daß sie in den offiziellen Statistiken nur in Tonnen bemessen werden, sowie die Tatsache, daß allein für den Eikonsum pro Person siebzig Hennen jeweils ein Jahr ausgebeutet werden und leiden, um dann umgebracht zu werden, und ebenso viele männliche Kücken unmittelbar nach dem Schlüpfen vergast oder vermust werden. Rechnerisch leidet eine Henne für ein Ei - gleich, ob in der Pfanne, in Eiernudeln oder Keksen - mehr als einen Tag, für einen Liter Milch eine Kuh eine Stunde, für ein Kilo Käse oder ein Pfund Butter einen halben Tag; ein gewöhnliches Stück Kuchen bedeutet, eine Kuh eine Stunde und ein Huhn acht Stunden zu mißhandeln.

Daran ändern auch von Tierschutzseite propagierte angeblich verbesserte bzw. sogenannte "artgerechte" Methoden der Gefangenhaltung nichts. Immer mehr Menschen erkennen, daß dies ethisch inakzeptabel ist, und leben daher vegan. Veganismus ist eine Lebensweise, bei der der Konsum jeglicher "Tierprodukte" abgelehnt wird. Dies betrifft neben der Ernährung z. B. auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände aus Haut, Haaren, Drüsensekreten ("Leder", Tier"wolle", "Seide") usw.

Die einzig ethisch vertretbare Alternative ist daher Veganismus. Nähere Informationen hierzu bei Maqi oder im Internet unter http://maqi.de bzw. http://veganismus.de

Ort und Zeit:
ab 12:30 vor der "Metzgerei Zeiss", Große Bockenheimer Straße 31, Frankfurt/Main

Telefonnummern für Rückfragen: 0621/5493477, 0172/7221404.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Ludwigstr. 51, D-67059 Ludwigshafen, 0621/5493477, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Pressemitteilung (20. November 2002)

Demonstration: Tierrechte statt Tierschutz

Polizeikessel konnte Tierrechts-Demonstration nicht verhindern / Tierschützer verursachen das, wogegen sie angeblich demonstrieren / Metzgerei aufgrund der Demonstration geschlossen

Demo 3. Januar 2003 Zu einer Demonstration für die Rechte der Tiere vor einer Metzgerei in Frankfurt am 18. Januar 2003 hatte die Initiative Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus aufgerufen.

Damit sollte zugleich ein Zeichen gesetzt werden gegen Tierschutzpositionen, die in Wahrheit die Ausbeutung der Tiere zementieren: am gleichen Tag veranstaltet die Tierschutzpartei eine Demonstration gegen "Schlachttiertransporte" (die zunächst gar als "Demonstration gegen Schlachtviehtransporte" angekündigt war). Auf den Plakaten zur Tiefschutzdemo hieß es: "Tiertransporte quer durch die EU", "betäubungsloses Akkordschlachten", "Schluß damit". Das impliziert, daß nicht gefordert wird, Transporte über kürzere Strecken, das "Schlachten" betäubter Tiere oder ein im Gegensatz zum Akkord gemütliches Umbringen abzuschaffen - ganz im Sinn des Tierschutzgedankens, der die Ausbeutung und Ermordung der Tiere eben nicht abschaffen, sondern lediglich zur Gewissensberuhigung reformieren will (vgl. dazu Pressemitteilung vom 14. d.M.).

Vor der Demonstration vor der Metzgerei sollten daher diejenigen, die gegen "Schlachttiertransporte" demonstrierten, durch Diskussionen, Demo 3. Januar 2003entsprechende Gegentransparente (etwa "Tierrechte statt Tierschutz") und -flugblätter aufgeklärt und informiert werden. Noch ehe die Demonstration begann, wurden wir von der Polizei zur Feststellung der Personalien und Durchsuchung der Taschen eingekesselt. Dann standen den sieben Personen auf Tierrechtsseite eine um etwa das doppelte größere Zahl auf Tierschutzseite gegenüber, da die Tierschutzpartei (für die die Veranstaltung vermutlich primär dem Wahlkampf für die bevorstehende Landtagswahl diente) durch Personen einer Tierschutzorganisation mit dem irreführenden Namen Menschen für Tierrechte sowie der Sekte Universelles Leben unterstützt wurde. Auf die Kritik reagierte Tierschutzsseite mit den üblichen haltlosen Rechtfertigungsversuchen (etwa die allgegenwärtige Phrase von den "kleinen Schritten", die aber in Wahrheit eben über Leichen gehen).

Eine Tierschützerin begann, uns zu fotografieren. Darauf hingewiesen, daß wir es ablehnten, mit Filmen aus Gelatine, für die Tiere umgebracht wurden, fotografiert zu werden, bezeichnete sie unsere Haltung als "fanatisch". Weniger "fanatisch" betrieben mehrere ihrer Mitdemonstrierenden ihre Tierschutzarbeit, indem sie z.B. während der Demonstration Käsebrötchen verzehrten, also damit neben der Gefangenhaltung und dem Tod von Rindern eben das mitverursachten, gegen das zu demonstrieren sie vorgaben: deren Transport.

Durch die Fakten und Argumente zeigten einige andere jedoch Einsicht, erkannten die Notwendigkeit von Veganismus (und die, deutlich dafür einzutreten) und beschlossen, sich nicht an dem für Tierrechte kontraproduktiven Demozug der Tierschutzpartei zu beteiligen.

Demo 3. Januar 2003Die Metzgerei "Zeiss", vor der die Demonstration angemeldet war, hatte im Gegensatz zur gegenüberliegenden (nach Auskunft einer Verkäuferin aus dem Reformhaus nebenan bereits lange vor Beginn) aus diesem Anlaß geschlossen. So konnten mehrere potentielle Kunden beobachtet werden, die vergeblich an der Eingangstür rüttelten und unverrichteter Dinge (sprich: ohne Leichen zu kaufen) wieder abzogen.

Abgesehen von wenigen originellen Sprüchen ("Ich bin kein Vegetarier, ich brauche das Flugblatt nicht", "Ich bin Chirurg, ich verstehe mehr von Ernährungsphysiologie als Sie" oder "Verbrennt euch doch selbst!") kamen auch hier die üblichen Ausflüchte, allen voran der - natürlich vergeblich suchende - Blick auf vermeintliche "Lederschuhe" (bzw. der pauschale Vorwurf, solche zu tragen), der immerhin zeigt, daß klar ist, daß es eben nicht um Ernährung, sondern um ethisches Verhalten den nichtmenschlichen Tieren gegenüber geht. Wieder einmal erstaunlich hoch war die Zahl derer, die sich als "Vegetarier" bezeichneten, auch das vergeblich, da sie natürlich mündlich und ggf. schriftlich (Flugblatt "Vegetarier sind Mörder") darüber aufgeklärt wurden, daß, wie auch auf einem der Transparente zu lesen "Die Alternative: Veganismus" die einzig mögliche ist. Einige wurden dadurch offenbar zum ersten Mal mit der Realität ihres Konsums konfrontiert und zeigten sich betroffen, erhielten aber zumindest einen Denkanstoß, statt sich durch Tierschutzforderungen ein gutes Gewissen auf Kosten der nichtmenschlichen Tiere verschaffen zu können. Erfreulich auch die Reaktion dreier Mädchen im Vor- und Grundschulalter, die erschüttert waren, zu erfahren, daß "Fleisch" tote Tiere sind und die ihrem Vater mitteilten, ab sofort keine Tiere mehr umbringen (also kein "Fleisch" mehr essen) zu wollen.

Dies alles zeigt wieder einmal, daß es möglich und erforderlich ist, Menschen mit der Realität ihres Konsumverhaltens und der Notwendigkeit von Veganismus zu konfrontieren, ohne diese "abzuschrecken", im Gegenteil. Forderungen nach "artgerechter Tierhaltung" oder "Vegetarismus als Schritt in die richtige Richtung" erweisen sich als bloßer Opportunismus.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Ludwigstr. 51, D-67059 Ludwigshafen, 0621/5493477, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de