Pressemitteilung (14. April 2002)

Tierbefreiung: 80 Hühner aus Legebatterie befreit

80 Hühner wurden in der Nacht zum Samstag aus einer Legebatterie befreit. "Eine der befreiten Hennen war aus den Käfigen entkommen und saß im Gang zwischen den Käfigreihen. Sie wäre innerhalb kurzer Zeit verdurstet", berichtet Iris Berger von der Initiative Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus. "Die anderen wären in einem Jahr ermordet worden - wenn sie überhaupt so lange überlebt hätten."

Aktuelles Bildmaterial, das die Zustände in den Anlagen sowie Befreiungsaktionen dokumentiert - u.a. Videosequenzen und Fotos von dieser Aktion - ist auf der Internetseite von Maqi (http://maqi.de) einzusehen.

Die Befreiung fand ein halbes Jahr, nachdem der Bundesrat dem Verbot von "Käfighaltung" zugestimmt hat, statt. "Während der Jubel vieler Tier'schützer' über das Verbot langsam verebbt, sind solche Befreiungsaktionen jetzt und auch in Zukunft notwendig", so Achim Stößer von Maqi, "da der vermeintliche Schutz der Hühner durch ein Verbot der Käfighaltung reine Augenwischerei ist, lediglich eine Sanktion der Ausbeutung (wenn auch mit teilweise geänderten Mitteln). Daher müssen wir auch weiterhin Tiere aus diesen Anlagen befreien und werden das auch in Zukunft tun, so viele wie möglich, und für die Etablierung einer veganen Gesellschaft arbeiten, in der niemand mehr Tiere ausbeutet, um ihre Körper, ihre Drüsensekrete oder ihre Menstruationsprodukte zu konsumieren."

Bis 2007 bleiben die Käfige (die "ausgestalteten" bis 2012) auch in Deutschland bestehen, was für 40 Millionen Hennen und ebenso viele männliche Küken jährlich Leid und Tod bedeutet.

Bei den Hennen handelt es sich um qualgezüchtete Tiere, da ein Huhn ursprünglich 6-12 Eier im Jahr legt, um sich fortzupflanzen, nicht 300. Selbst Ministerin Künast bezeichnete es mittlerweile als Skandal, daß männliche Kücken getötet würden. An beidem ändert sich durch die "alternativen" Gefangenhaltungsmethoden nichts. Und weiterhin werden die Hennen nach etwa einem Jahr getötet, weil die "Legeleistung" nachläßt. Da die Anzahl der Eier, die ein Huhn legt, in der "Käfighaltung" höher ist, müssen gar mehr Hühner leiden und mehr Hennen und Kücken getötet werden, um die "Produktion" konstant zu halten.

"Die Selbstbeweihräucherung der Tier'schutz'organisationen über ihren vermeintlichen Erfolg weicht inzwischen wieder halbherzigen Protesten", erläutert Berger.

"So etwa die gestrigen gegen die von der deutschen Unternehmerfamilie Pohlmann in Tschechien geplanten umstrittenen Legebatterien", ergänzt Stößer. "Wenig überraschend, von den Verbotsenthusiasten jedoch vehement bestritten, weichen die Tierausbeuter eben ins Ausland aus - Anton Pohlmann, nachdem er in Deutschland selbst keine Tiere mehr gefangenhalten darf, tut dies ja schon seit Jahren in den USA. In einer Grenzgemeinde in unmittelbarer Nähe zum Landkreis Cham wurden bereits ‚Aufzuchtstationen' für 400 000 Küken errichtet. In den Käfigbatterien würden insgesamt 1,8 Millionen Hühner ausgebeutet werden. Die Tier'schützer' befürchten laut Pressemeldungen einzig, daß die geplanten Batterien ‚die EU-Vorschriften für die Käfiggröße nicht erfüllen' - vom Tod der dann über dreieinhalb Millionen Tiere jährlich allein in diesen Anlagen und deren Leid, selbst wenn es vorschriftsgemäß wäre, ist nicht die Rede."

"Kein Wunder", so Berger, "schließlich fressen die meisten dieser angeblichen ‚Tierschützer' selbst Eier und sind damit für den Tod und das Leiden unzähliger Hühner verantwortlich."

Die Samstag Nacht befreiten Tiere wurden von verschiedenen Personen in vielen Teilen Deutschlands aufgenommen, die ihnen ein Leben ohne Käfige und bis zum natürlichen Tod garantieren.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi ­- für Tierrechte, gegen Spe­ziesismus, c/o Achim Stößer, Ludwigstr. 51, D-67059 Ludwigshafen, 0621/5493477, mail@maqi.de, http://maqi.de.

Autor:Achim Stößer
WWW: http://maqi.de
Email:mail@maqi.de